Rezension

Wie Liebe ein Kindheitstrauma heilen kann

Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands - Salvatore Basile

Die wundersame Reise eines verlorenen Gegenstands
von Salvatore Basile

Bewertet mit 5 Sternen

Als seine geliebte Mutter die Familie vor Jahren verlässt und keinen Kontakt zu ihm hält, wird der siebenjährige Michele zum misstrauischen Eremiten. Als Bahnhofsvorsteher fristet er in einer kleinen italienischen Bahnstation ein Leben ohne soziale Kontakte. Das ändert sich, als die lebensbejahende Elena auf der Suche nach der Puppe ihrer Schwester in seinen Bahnhof kommt und er in einem Zug sein geheimes Tagebuch findet, das seine Mutter einst mitgenommen hat. Auf Elenas Ermutigung hin versucht Michele seine Mutter zu finden und bereist die Orte entlang der Bahnlinie.

Die Geschichte hat märchenhafte Züge. Der Protagonist Michele erinnert an Märchenfiguren, die sich ebenfalls oft auf Reisen begeben und unterwegs Proben zu bestehen haben. Auch Michele zieht los und muss sich unterwegs Herausforderungen stellen, die ihm bislang in seinem zurückgezogenen Leben fremd waren. Er begegnet unterschiedlichen Menschen, die ihm oft gut gesonnen sind, ihm gelegentlich aber auch Böses wollen. Alles zusammen genommen führt das dazu, dass sich Michele allmählich in seinem Wesen ändert, wenngleich er noch den einen oder anderen Rückschlag erleidet, was ihn manchmal etwas unsympathisch wirken lässt. Ob er bei seinem eigentlichen Ziel Erfolg hat, muss jeder selbst lesen. Die Sprecherin bringt die Geschichte gelungen herüber und macht Personenwechsel deutlich. Ihr lässt sich gut folgen.

Das gute sieben Stunden währende Hörbuch erhält von mir eine uneingeschränkte Hörempfehlung.