Rezension

Wie weit gehst du für den Erfolg?

Unrivaled - Gewinnen ist alles - Alyson Noël

Unrivaled - Gewinnen ist alles
von Alyson Noël

Bewertet mit 3.5 Sternen

Stell dir vor, einer der reichsten Clubbesitzer bietet dir einen Wettbewerb an und zwar hast du die Gelegenheit, einen seiner Clubs zu promoten und bekommst dafür am Ende der Saison die Hälfte aller Einnahmen der Clubs und hast dann natürlich auch einen gewissen Grad der Bekanntheit erreicht. Alles, was du dafür tun musst, ist die großen Stars in deinen Club zu locken. Genau das ist es, was Ira Redman, Club Magnat in der Metropole LA, anbietet. Diesem Ruf folgen unter anderem Layla, Tommy und Aster, drei völlig unterschiedliche Jugendliche, die auch aus völlig unterschiedlichen Gründen handeln. Layla ist in einer glücklichen Beziehung mit Mateo, doch sie träumt davon, mit ihrem Blog Geld verdienen zu können. Ehrgeizig wie sie ist, bietet sich hier für sie die Gelegenheit, an Promis zu kommen. Tommy hingegen träumt davon, von und mit seiner Musik leben zu können und hofft, durch den Club berühmter zu werden und in der Musikszene Fuß zu fassen. Dann ist da noch Aster, lebt zu Hause bei ihren steinreichen Eltern und will Schauspielerin werden. Doch ihre Eltern sind äußerst streng und verbieten Aster das Leben einer "normalen - reichen" Jugendlichen, mit Partys, viel Glamour etc. Genau diese drei werden nun zu Konkurrenten und es gilt nur ein Motto: Gewinnen ist alles.
 
Meine Meinung:
 
Alyson Noel war mir bereits durch ihre Urban Fantasy-Reihe Evermore bekannt, aber dieses hier war etwas völlig anderes. Leider fiel mir der Einstieg ins Buch doch sehr schwer, die Hauptcharaktere erhalten jeder für sich eine eigene "Vorstellung", so dass ich mir als Leser zwar viel Hintergrundwissen über die Protagonisten anlesen konnte, sich diese Darstellungen aber unheimlich in die Länge zogen und mir einfach schlichtweg zu langweilig - langatmig waren, denn es passiert einfach nichts. Zum Glück verfügt die Autorin aber über einen extrem flüssigen und leicht lesbaren Schreibstil, so dass es mir immerhin nicht schwer fiel, weiter zu lesen. Hätte es hier noch viele Ausschmückungen gegeben, wäre ich vermutlich nicht am Ball geblieben. Das ganze Geschehen bleibt dann auch recht oberflächlich, was zwar zum Setting passt, aber mir einfach zu wenig Tiefe hatte. Allerdings gibt es auch ein Charakter mit Geheimnissen und das machte mich dann wiederum neugierig. Also es war eine sehr erstaunliche Mischung aus geheimnisvoll und neugierig machend und dann wieder mit vielen Worten nichts sagen. Ich finde das auch recht schwer zu beschreiben, denn wirklich schlecht fand ich das nicht, aber es fehlte mir auch etwas für den Wow-Effekt. Ich hoffe hier auch einfach, dass es daran liegt, dass es der Einstieg in einen Mehrteiler ist und man noch irgendwann mehr Tiefgang erhält. Definitiv kommt die ganze Atmosphäre der Glamourwelt, in der sich die Schönen und Reichen tummeln gut und glaubwürdig zur Geltung, denn die Oberflächlichkeiten strahlen auch eine gewisse Kälte aus. Ab ca. Mitte des Buches wurde die Geschichte dann auch wesentlich rasanter, denn ab hier gibt es Wendungen, die ich nicht erahnen konnte, die mich aber teilweise noch verwirrten.
Die Charaktere waren keine Sympathieträger, mit denen man sich gerne identifiziert. Da sind zum einen die drei Konkurrenten Layla, Tommy und Aster, die jeder für sich schon so seine Eigenarten haben. Layla ist schon sehr speziell, denn eigentlich ist sie eine richtig intrigante Zimtzicke, die ich aber trotzdem auf gewisse Weise bewundert habe, da sie einfach ihr Ziel verfolgt. Allerdings ist ihre Art dabei sehr nervig und auch gewöhnungsbedürftig. Aster ist eine verwöhnte Göre aus reichem Hause und spiegelt ihre Arroganz wunderbar nach aussen wider. Dadurch ist sie zwar alles andere als mir sympathisch, aber immerhin ist sie unverstellt und tritt so auf, wie sie ist. Tommy kommt mir manchmal unbeholfen vor, manchmal naiv und manchmal bin ich mir nicht sicher, ob er nicht einfach extrem geschickt darin ist, sein wahres Gesicht zu verbergen. Gut zu beobachten ist hier die Entwicklung die die Konkurrenten nehmen, wem kann man vertrauen? Gibt es da überhaupt jemanden? Verliert man sich selber bei diesem Wettbewerb? Manche Handlungen der Charaktere waren für mich schwer nachzuvollziehen und manches Mal habe ich mich einfach nur gefragt, wozu das jetzt alles gut war. Also auch hier gibt es für mich noch so einige Fragezeichen, bei denen ich hoffe, dass es da Lösungen zu gibt.
Dann ist da noch der Charakter der Madison, die mich dann wirklich neugierig machen konnte. Wer ist sie? Woher kommt sie? Was verbirgt sie? Hier tummeln sich riesige Berge voller Geheimnisse, die mich dann doch am meisten an die Geschichte fesseln konnten.
Letzen Endes gibt es dann auch noch einen miesen Cliffhanger und ich hoffe doch sehr, dass ich noch Antworten auf all meine Fragen bekommen werde.
 
Mein Fazit:
 
Ein Buch, dass mir eine Rezension wirklich schwer gemacht hat, denn ich fand es weder schlecht noch richtig gut. Alles bleibt ein wenig schwammig, mal spannend, mal langatmig, mal neugierig machend, mal wirklich nervig. Alyson Noel schafft es auf jeden Fall konstant mit meinen Gefühlen gegenüber dem Geschriebenen zu spielen. Die Charaktere waren in ihren Handlungen nicht immer nachzuvollziehen und mir auch nicht unbedingt sympathisch. Der Schreibstil der Autorin ist wiederum extrem gut, dank flüssigem Stil und klarem Ausdruck fällt es zum Glück leicht, die Geschichte zu verfolgen. Viele Wendungen waren unvorhersehbar und mir teilweise auch nicht klar, wozu das ganze führen sollte. Trotzdem bin ich, auch dank des miesen Cliffhangers, sehr neugierig darauf, wie es letzen Endes weitergeht. Mir bleiben noch viele Fragen offen und ich hoffe einfach, dass das, was mir jetzt nur Irrungen und Wirrungen einbrachte, in einer Fortsetzung deutlich klarer wird. Von mir gibt es drei von fünf Sternen und ich bleibe immer noch leicht verwirrt zurück und überlege noch etwas, wo die Autorin mit mir hin wollte.