Rezension

Wieder ein bezaubernder Roman zum Träumen

Winterengel - Corina Bomann

Winterengel
von Corina Bomann

Bewertet mit 5 Sternen

Wieder ein bezaubernder Roman zum Träumen

 

Corina Bomann´s Bücher sind für mich immer etwas ganz Besonderes. In ihre Geschichten kann man so richtig schön abtauchen, den Alltag mal ganz außen vor lassen und genießen.

 

Und auch wenn wir derzeit eher den grauen Herbst als den weißen Winter haben, hat mir dieses Buch auch wieder sehr schöne Lesestunden beschert. Man kann sich auch vorstellen, wir hätten schon Winter, weil Corina Bomann einfach so schön bildhaft und emotional schreibt, dass man sich fast beim Geschehen hautnah dabei wähnt. Und was mir besonders gut gefällt: ihre Emotionalität kommt absolut ohne Kitsch und Klischees aus; einfach nur schön, ohne „überladen“/übertrieben zu sein.

 

Protagonistin Anna Härtel ist 19 Jahre alt im Jahre 1895 und steht nach dem Tod ihres Vaters vor dem finanziellen Nichts.

Die Glasbläserei im Schwäbischen Wald wird versteigert und sie muss sich bei einem Glasbläser im Nachbarort verdingen...

Um etwas für ihre Familie hinzuzuverdienen, fertigt sie abends kleine Glasengel an, die sie in Streichholzschachteln verpackt verkauft.

Eines Tages erhält sie eine Nachricht der Königin von England: Queen Victoria lädt sie nach London ein ‒ sie hat von Annas Kunstfertigkeit erfahren. Anna tritt die aufregende Reise an, doch auf der Überfahrt werden ihr die Engel gestohlen.

Auf der Suche nach den Engeln lernt sie viel über englische Weihnachtsbräuche und verliebt sich nicht nur in das schöne Land und seine Traditionen, sondern auch in den geheimnisvollen John, der ihr Begleiter wird.

Als sie schließlich vor die Queen tritt, nimmt ihr Leben eine weitere Wendung, mit der sie nicht gerechnet hatte: Wird sie zu ihrer Familie nach Schwaben zurückkehren können?

 

Fast verliebt man sich selbst ein wenig in John beim Lesen und Anna wächst einem ohnehin nach den ersten Seiten schon ans Herz, so ein erstaunliches, beeindruckendes, junges Mädchen ist sie.

 

Mir müssen Protagonisten nicht immer zwingend sympathisch sein, aber wenn das wie hier so der Fall ist, ist man einfach näher an der Geschichte, fiebert mit, reist mit, leidet mit und das ist einfach eine tiefere, schönere Leseerfahrung.

 

Wieder ein Buch, das einen mit einem ganz warmen Gefühl in Bauch und Herz zurücklässt – wundervoll !