Rezension

Wieder ein genialer John Green

Schlaft gut, ihr fiesen Gedanken
von John Green

Bewertet mit 5 Sternen

Aza, ein Mädchen mit Zwangsneurosen, mit einem Ekel vor dem menschlichen Organismus - denn nichts anderes ist der Mensch für sie: ein Haufen Mikroben und Zellen. Als der Milliardär Pickett verschwindet, wird eine Belohnung auf sein Auffinden ausgesetzt. Aza und ihre beste Freundin Daisy wollen sich auf die Suche nach ihm begeben. Picketts Sohn Davis ist ein alter Freund Azas und so kommen die beiden sich näher. Sie verbringen Zeit zusammen, das Verschwinden des Milliardärs gerät in den Hintergrund. Aber Aza kann ihre Ängste und ihre Gedankenspiralen nicht kontrollieren und sinkt in sie hinab.

Sprachlich ist das Buch wunderbar zu lesen. Azas Gedanken werden authentisch rübergebracht. Man identifiziert sich stellenweise immer wieder mit ihr, versteht sie und denkt selbst über den Sinn des Seins nach. Und was ist das Sein überhaupt? Er nutzt viele Zitate und Metaphern, wodurch Aza nur sympathisch sein kann. Denn auch die Prise Humor fehlt nicht.
Doch wer John Green kennt, weiß, dass eine Gefühlsachterbahn vorprogrammiert ist. Man hat das Gefühl selbst immer mehr so wie Aza zu denken.
Also es ist kein Buch über den klassischen Verlust wie sein Vorgänger, aber die psychologische Basis ist perfekt geschaffen worden, um wirklich IM Buch zu sein.
Eine klare Leseempfehlung besonders für Leser, die nicht immer eine actionreiche Geschichte benötigen, sondern eine sympathische, tiefgründige Protagonistin.