Rezension

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Wieder ein Krimi-Highliht um Kommissar Dühnfort

Nun ruhet sanft
von Inge Löhnig

Kommissar Dühnfort wird sonntags zu einem neuen Tatort gerufen. Es ist ein schmuckes Häuschen im Grünen mit einem gepflegten goßen Garten und einer ruhigen und gutbürgerlichen Nachbarschaft. Doch das Haus der Familie Sassen ist fast komplett ausgebrannt und einsturzgefährdet. Die Arbeiten der Feuerwehr laufen noch auf Hochtouren. Leider konnte man Frau Sassen und ihre kleine Tochter nur noch tot bergen. Von Herrn Sassen, einem Arzt, und seinem Sohn fehlt noch jede Spur. Zunächst denkt man, daß die beiden außer Haus waren, da auch das Auto des Vaters nicht da ist. Doch dann findet man auch den Leichnam des Sohnes. Erschüttert müssen Polizei und Feuerwehr jedoch feststellen, daß die 3 Sassens nicht durch das Feuer umgekommen sind, was ganz offensichtlich Brandstiftung war, sondern vorher erschossen wurden. Besonders das Bild des Sohns, der sich vor dem Täter im Schrank versteckt hat und dort getötet wurde, geht keinem mehr aus dem Kopf. Auch der Hund und das Pony der Famile wurden erschossen. Die Tat ist mitten in der Nacht geschehen, am Vorabend bekamen Nachbarn einen laustarken und heftigen Streit des Ehepaars Nina und Thomas Sassen mit, woraufhin wohl Thomas Sassen das Haus verlassen hat. Er selbst ist nicht auffindbar und auch telefonisch nicht zu erreichen. Mehr und mehr drängt sich den Ermittlern der Gedanke auf, daß es sich hier um ein tödliches Familiendrama handelt, bei dem der Vater die komplette Familie "auslöscht" hat. Zudem gibt es Angaben von Nachbarn, daß Sassen zu unkontrollierten Gewaltausbrüchen neigte und seine Frau schon geschlagen haben soll. Einen Waffenschein besitzt er auch noch.

Für Dühnfort, der schon einmal in einem Fall ermittelte, bei dem der Familienvater seine ganze Familie tötete, dem jedoch die Tat nicht nachzuweisen war, scheint hier alles eindeutig zu sein. Der Vater muß der Täter sein und Dühnfort will es auf keinen Fall hinnehmen, daß noch solch ein Mörder seiner Strafe entgeht. Urplötzlich steht jedoch Sassen mit einem riesengroßen Strauß Rosen vor dem abgebrannten Haus. Er will sich mit seiner Frau versöhnen und kann sich das Aufgebot von Feuerwehr und Polizei nicht erklären. Bei der Befragung rastet er aus und der Staatsanwalt veranlasst eine Einweisung in eine Klinik. Verärgert versucht Dühnfort kurz daraufhin Sassen weiter zu befragen, doch da kann dieser schon mit einem Alibi einer Freundin und Kollegin aufwarten. Dühnfort glaubt ihm nicht und setzt alles daran, ihn zu überführen. Nach und nach gibt es immer mehr Hinweise, die auf Sassen als Täter deuten, zudem ist er ein narzistischer und geltungssüchtiger Mensch, der seine Frau pausenlos betrogen hat. Dennoch beteuert er vehement seine Unschuld. Auf Drängen des Staatsanwalts ermittelt Dühnfort auch in andere Richtungen, wird hier jedoch noch nicht so recht fündig, aber die Tat kann er Sassen auch nicht nachweisen. Ein mehr als verzwickter Fall, der ihn auch seelisch sehr mitnimmt. Gerade der Anblick der getöteten Kinder, geht dem werdenden Vater Dühnfort nicht aus dem Kopf.

Dieser Fall ist wieder sehr spannend und tiefgründig. Der Schreibstil ist flüssig und mitreißend wie immer und man möchte das Buch nahezu an einem Stück lesen. Geschickt legt die Autorin im Laufe der Geschichte verschiedene Fährten, die zu möglichen Tätern führen, dennoch löst sich das Rätsel erst gegen Ende des Buches auf. Auch die Gedanken des Täters, die sporadisch in die Handlung einfließen, steigern die Spannung enorm. Aber auch das Privatleben um Dühnfort und seine Kollegen wird weitererzählt und man kann sich so die einzelnen Protagonisten wunderbar vorstellen. Für mich war es wieder mal ein Krimi-Highlight und damit gibt es auch volle Punktzahl!