Rezension

Wieder euhporische Worte für John B

Margos Spuren
von John Green

„Sie ist die Art von Mensch, der entweder mit siebenundzwanzig auf tragische Weise ums Leben kommt wie Jimi Hendrix und Janis Joplin oder ganz groß rauskommt und so was wie den Nobelpreis in Hammermäßigkeit gewinnt.“ – Seite 102

Margo ist anders, Margo ist besonders und Quentin ist in Margo verliebt seit er denken kann. Als Margo eines Nachts an sein Fenster klopft und ihn mitnehmen will auf ihren margomäßigen Rachefeldzug der ganz besonderen Art, ist Quentin sofort dabei. Doch am nächsten Morgen ist Margo weg. Es ist nicht so, dass sie nicht schon vorher abgehauen wäre, doch nun scheint sie gar nicht mehr wiederkommen zu wollen. Quentin und seine Freunde machen sich auf die Suche nach diesem Mädchen und entschlüsseln Hinweis für Hinweis  ihren Aufenthaltsort.

„Margos Spuren“ ist erst mein zweiter Roman, den ich von John Green lese, nachdem mich „Das Schicksal ist ein mieser Verräter“ so umgehauen hat. Enttäuscht wurde ich hier ganz sicher nicht, sondern stehe nun sehr nachdenklich vor meiner Welt und frage mich, was wir über einen anderen Menschen überhaupt wissen können. Denn dies ist die Leitfrage, die John Green seinem Werk zu Grunde gelegt hat. Wer sind wir, wer können wir sein und können wir jemals wissen, wie ein anderer ist? Man merkt, dieses Buch enthält philosophische Gedanken, die jedoch auf einem solchen Niveau präsentiert werden, das jeder jugendliche Leser ihnen folgen und sich von ihnen tragen lassen kann. Man nimmt aus einem John Green immer etwas mit und das finde ich einfach großartig.

Zum Schreibstil muss ich alle jenen, die bereits eines seiner Bücher gelesen haben, vermutlich auch nicht mehr viel sagen. Denn auch in diesem Buch ist er wieder, der herrlich lustige und doch so poetische Stil, den ich so lange vermisst habe und den man unverkennbar nur in einem echten John Green findet. Dieses ist eines solcher Bücher, in denen die Sprache und die Moral von der Geschicht‘ wichtiger sind als die eigentliche Handlung. Für ein Jugendbuch ist diese Mischung gewagt, doch ich glaube kaum, dass der Gehalt dieses Buches an einem vorbeigehen kann, da die Zielgruppe wirklich optimal angesprochen wird.

Alles in allem bleibt mir also nur, mal wieder euphorische Worte für John Green zu finden und jedem ans Herz zu legen, sich auch „Margos Spuren“ einmal zu widmen. Einziger Kritikpunkt: Der englische Originaltitel „Papertowns“ passt besser als „Margos Spuren“.