Rezension

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Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

Und wieder ein Buch durch. Und ich muss sagen, dass ich noch nie so vielgeweint habe während ich ein Buch gelesen habe. Zuerst hatte ich befürchtet, dass dieser Roman einer von vielen ist. Doch schon zu Beginn wurde allein durch die Art wie Moyes ihre Figuren gestaltet und auftreten lässt klar, dass das kein gewöhnlicher Liebesroman sein kann. Er ist im Vergleich zu vielen anderen realistisch und triefend vor kitschigster Romantik.

Da wäre auf der einen Seite Lou, das 0815 – Kleinstadtmädchen mit dem leichtungewöhnlichem Modegeschmack und dem unverwechselbaren Charakter, das sich im Laufe des Romans mehr als einmal beweisen muss. Und auf der anderen Seite Sarkasmus und Zynismus in Person … Will Traynor.

Es ist unglaublich wie viel Humor die Autorin in eine doch so ernste Geschichte verpacken kann ohne geschmacklos zu wirken. Des Öfteren gelingt es ihr einem ein Lächeln über die Lippen kommen zu lassen. Aber mindestens genauso oft schaffte sie es einem die Tränen in die Augen zu treiben.

Nun zu der Geschichte: Lou verliert ihren geliebten Job in einem Café. Die Lage am Arbeitsmarkt ist kritisch und sie hat große Mühe einen neuen Job zu finden, der sie überhaupt in einer Art und Weise zufrieden stellen kann. Irgendwann landet sie bei den Traynors. Ein Pflegestelle für Will Traynor, ein halbes Jahr. Warum, wieso und weshalb erfährt der Leser auf erschütternden Wegen im Laufe der Geschichte. Es kommt wie es kommen muss. Lou wächst mit ihren Aufgaben und die beiden finden mehr als nur Gefallen aneinander. Der anfangs ach so mürrische Krüppel und die nie ganz ernst genommeneLou kommen sich näher und erleben Höhen und Tiefen. Missglückte Ausflüge, hitzige Diskussionen, traumatische Ereignisse, emotionale Momente. Es macht Spaß am Alltag der beiden Teil zu haben, zu sehen wie sich das Ganze zwischen ihnen Tag um Tag den sie mit einander verbringen weiterentwickelt. Bis hin zum tragischen Ende …

Die letzten 100 Seiten von „Ein ganzes halbes Jahr“ sind wohl die schwersten meines Lebens gewesen. Noch nie hat mich eine Geschichte so berührt wie es diese getan hat. Eigentlich habe ich am Ende nur noch geweint. Ich habe fest damit gerechnet, dass es auch in diesem Roman ein Happy End gibt. Doch auch wenn dieses Buch nicht mit den Worten „[…] sie lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Lebensende […]“ schließt, ist es doch ein Buch, welches ich jedem ans Herz legen kann.