Rezension

Winston und seine Katzengang

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten - Frauke Scheunemann

Winston 2 - Agent auf leisten Pfoten
von Frauke Scheunemann

Kira und Winston verstehen sich noch immer blendend, auch wenn es nun, nachdem sie wieder in ihren eigenen Körpern stecken, Probleme mit der Verständigung gibt. Die Gedankenübertragung funktioniert nicht mehr, aber sie wissen noch immer, was dem anderen gefällt. So nimmt Kira Winston des Öfteren mit auf den Hof, damit er sich mit seinen Freunden, besonders natürlich mit Odette treffen kann. 
Eines Tages sieht Winston sich genötigt, Karamell zu helfen, der in eine Mülltonne gesprungen ist und nicht mehr herauskam. Der eigentlich Grund der Hilfe war aber, Odette zu imponieren.
Währenddessen hat sich Kira in der Schule zu einem Theaterstück angemeldet. Da die verhasste Leonie die Rollen verteilen durfte, ist für Kira leider keine der Hauptrollen abgefallen. Ihre Chance bietet sich erst, als Emilia nicht zur Probe kommt, ihre Mutter hat sie als krank gemeldet.
Als Kira und ihre Freunde Tom und Pauli für Emilia die Schulaufgaben bringen wollen, macht Emilias Mutter einen aufgelösten Eindruck. Irgend etwas stimmt dort nicht. Auch Winston, der die drei begleitet hat, denkt sich seinen Teil.
Auf dem Hof beschließen die Katzen nach der Rettungsaktion von Karamell aus der Mülltonne, als DIE vier tapferen Katzen zu gelten. Angelehnt an den Roman von Alexandre Dumas "Die drei Musketiere", nennen sie sich kühn die Muskeltiere, aber das nur, weil Winston es nicht besser wusste.
Als ersten "Ermittlungsfall" nehmen sie sich dem Fall Emilia an, denn wer, wenn nicht sie, sollen herausfinden, was es mit dem eigenartigen Verhalten von Emilias Mutter auf sich hat?
Was sie da jedoch herausbekommen, können sie nicht für sich behalten, also muss menschliche Hilfe her und wer wäre da besser geeignet, als Kira und ihre Freunde? ...

Endlich ist Winston wieder da, der smarte Kater mit seinen menschlichen Freunden und seiner Katzengang auf dem Hinterhof.
Er hat das Herz am rechten Fleck, auch wenn es manchmal eines Anstoßes braucht, um das richtige zu tun.
Aus Imponiergehabe Odette gegenüber rettet Winston Karamell Leben. Wäre sie jedoch nicht ebenfalls vor Ort gewesen, hätte Winston wahrscheinlich Fersengeld gegeben und Karamell in seinem Elend allein gelassen.
Aber damit ist nun Schluss, als die tapferen Muskeltiere sind sie unterwegs, um ein wenig herumzuschnüffeln. Dabei ist das schnüffeln wörtlich zu nehmen, denn es werden hündische Eigenschaften gebraucht.
Erstaunlich ist, dass die beiden Kater Karamell und Spike, die gern eine dicke Lippe riskieren, in ihren Taten eher zögerlich und ängstlich wirken, ganz im Gegensatz zu Odette, die die Abenteuerlust gepackt hat.

Ausgesprochen unterhaltsam erzählt Frauke Scheunemann die Geschichte von Winston, dem Kater, seinen Freunden Odette, Karamell und Spike und der einzigartigen Freundschaft zwischen ihm und seiner menschlichen Freundin Kira.
Alle gemeinsam versuchen hinter das Geheimnis des Verschwindens von Emilia zu kommen. Da die Kommunikation mittels Gedankenaustausch zwischen Winston und Kira nicht mehr funktioniert, muss auf andere vielfältige Weise improvisiert werden. Gar keine einfache Aufgabe, wenn man doch so oft missverstanden werden kann, aber wie soll man sich verständigen, wenn man nicht sprechen kann? Es gibt für alles eine Lösung und bei diesen musste ich mehr als einmal schmunzeln. Wenn die Menschen nur nicht immer so begriffsstutzig wären, wäre das Leben viel einfacher :-)

Neben den schon bekannten Charakteren aus dem 1. Teil kommt hier Kiras russische Babuschka dazu, die das Buch mit ihrer Person genial bereichert. Eine Frau, die trotz aller Strenge das Herz am rechten Fleck hat und dieses glücklicherweise auch zeigen darf.

Wieder einmal durfte ich mit Winston und seinen menschlichen wie tierischen Freunden Abenteuer erleben. Gerne habe ich mich mit dem kleinen mutigen Kater auf den Weg gemacht, um anderen zu helfen. Ich kann nicht anders, ich liebe diesen kleinen Kerl und hoffe natürlich, noch viele Abenteuer mit ihm gemeinsam beschreiten zu können. 

Ein Buch, dass nicht nur 11-13-jährige anspricht, sondern in jedem Alter gelesen werden sollte.