Rezension

Wir können die schlimmsten Dinge überstehen, denn wir sind unzerstörbar, solange wir daran glauben.

Eine wie Alaska - John Green

Eine wie Alaska
von John Green

Bewertet mit 5 Sternen

 Es beginnt so harmlos und wird zu etwas so Gewaltigem, Gefühlvollen und Emotionalem. "Eine wie Alaska" war mein erstes Buch von John Green und eines der besten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe obwohl es bereits 2005 erschienen ist. 
Die Geschichte handelt, für alle die es nicht wissen, von Miles Halter, dessen jugendliches Ich auf der Suche nach dem großen Vielleicht auf einem Internat names Culver Creek gelandet ist. Was er dort findet sind nicht nur die ersten richtigen Freunde, die ersten "Jugendsünden" von Rauchen bis Alkohol und ein Leben fernab von allem Gewohnten, es ist vor allem die erste große Liebe. Alaska ist nicht nur schön, ihre ganze Art zieht Miles von der ersten Sekunde an in ihren Bann. Auf der einen Seite selbstbewusst, energiegeladen und frech, auf der anderen Seite launisch und zerbrechlich. Trotz der Tatsache, dass sie einen Freund hat kommt Miles nicht gegen seine Gefühle für sie an. Er verliebt sich in Alaska und kommt auch während seiner kurzen Beziehung mit Lara nicht über sie hinweg. Doch schließlich verändert ein tragischer Unfall alles. 
Die Geschichte ist nicht in die üblichen Kapitel eingeteilt, sondern gliedert sich in die "Davor"- und "Danach"- Teile. Was das genau bedeutet, kann ich ohne spoilern nicht verraten, aber es bleibt durchgehend sowohl spannend wie emotional anspruchsvoll. Besonders begeistet hat mich aber nicht mal zwangsläufig das, sondern das unglaubliche Talent des Autors John Green so echt zu schreiben. Die Charaktere sind unglaublich authentisch und man hat keinerlei Probleme sich mit ihnen zu identifizieren. Damit meine ich nicht, dass man ihre Ansichten teilen muss oder was sie tun/ fühlen nachvollziehen kann, sondern das sie wie Personen wirken, die man einfach aus dem Buch ziehen könnte und sich sicher wäre, das sie bereits einen voll überlebensfähigen Charakter mitbringen. Das auf nicht einmal 300 Seiten hinzubekommen ist eine wahre Meisterleistung. Auch die schwierigste Person, nämlich Alaska, lernt man kennen, aber sie bleibt sowohl für alle im Buch als auch für den Leser ein Geheimnis. John Green beschönigt nicht, bleibt ehrlich und doch immer auf dem Boden. "Eine wie Alaska" reißt einen mit seiner so gekonnt verstrickten Wortgewalt damit manchmal geradezu um und lässt einen ein ums andere Mal die Fassung verlieren und losheulen. Um es mit den letzten Worten abzuschließen: "Wir können die schlimmsten Dinge überstehen, denn wir sind unzerstörbar, solange wir daran glauben."