Rezension

Wir (Un)Glücklichen

Wir Glücklichen - Amy Bloom

Wir Glücklichen
von Amy Bloom

Bewertet mit 4 Sternen

Eva und Iris sind Schwestern. Ganz unterschiedliche Schwestern, die der Leser im Amerika der 1940er Jahren begleitet. Iris träumt von der großen Karriere in Hollywood, während Eva anderen Frauen Tarotkarten legt. Der Roman erzählt von ihren Träumen, ihren Sehnsüchten, vom Vater, der ein wahrer Traumtänzer ist und natürlich von der Liebe.

Vorweg, mir hat der Roman sehr gut gefallen. Er spielt hauptsächlich in Amerika, aber auch in Großbritannien und Deutschland. Die Erzählperspektive wechselt und es werden immer wieder Briefe eingeschoben, die die Umstände weiter erklären. Einige Male habe ich lachen müssen, um im nächsten Moment von der Beschreibung der Zustände während des Zweiten Weltkriegs geschockt zu sein. Aber es ist ein fröhliches Buch, das zeigt, daß im Leben meistens alles anders kommt, als man denkt, und daß man sich den Umständen anpassen kann und muss. Aus jeder Situation das Beste machen und dabei den eigenen Charakter und den eigenen Humor nicht vergessen. Die Menschen im eigenen Umfeld enttäuschen einen zwar hin und wieder, aber es sind halt die wichtigen und richtigen Menschen.

Im Gegensatz zum Titel, der zum Glück wortwörtlich übersetzt wurde, ist hier keiner wirklich glücklich, sondern (nur) zufrieden und arrangiert mit der aktuellen Lebenssituation. Nur das Ende wirft einen Blick auf eine vielleicht glückliche Zukunft.