Rezension

Wird dem Hype leider nicht gerecht

Er ist wieder da
von Timur Vermes

Zum Inhalt:

Sommer 2011. Adolf Hitler erwacht auf einem leeren Grundstück in Berlin-Mitte. Ohne Krieg, ohne Partei, ohne Eva. Im tiefsten Frieden, unter Tausenden von Ausländern und Angela Merkel. 66 Jahre nach seinem vermeintlichen Ende strandet der
Gröfaz in der Gegenwart und startet gegen jegliche Wahrscheinlichkeit eine neue Karriere im Fernsehen. Dieser Hitler ist keine Witzfigur und gerade deshalb erschreckend real. Und das Land, auf das er trifft, ist es auch: zynisch,
hemmungslos erfolgsgeil und trotz Jahrzehnten deutscher Demokratie vollkommen chancenlos gegenüber dem Demagogen und der Sucht nach Quoten, Klicks und "Gefällt mir!"-Buttons.

Meine Meinung:

Ich nehme mal vorweg: Das Buch hat ein etwas schwieriges Thema, das ist klar. Das Thema "Hitler und Nationalsozialismus" sind für uns immer noch etwas komisches, wir haben Angst, dass wir in anderen Ländern immer noch als rechtsradikal angesehen werden und in manchen Ländern ist das wohl auch so (okay, das ist jetzt vielleicht etwas stereotypisch; aber ich kenne jemanden, der in den USA mit diesen Vorurteilen konfrontiert wurde). Das ist aber nicht der Grund, warum mir das Buch nicht gefallen hat. 

Die Grundidee des Buches finde ich sehr interessant und auch gut. Ich dachte mir, vielleicht kann man aus diesem Buch etwas lernen, sowohl zu unsere aktuellen Gesellschaft, als auch zu geschichtlichen Hintergünden. Wie hat Hitler es eigentlich geschafft an die Macht zu kommen? Und wäre so etwas heute auch noch möglich? Ich bin erst 16, habe also den Krieg und alles "drumherum" nicht mehr miterlebt, doch das Thema spielt auch in meinem Leben noch eine Rolle, sei es in der Schule oder in Erzählungen von meiner Oma...
Aber das hier soll jetzt kein philosophischer Aufsatz dazu werden, wie man das dritte Reich zu verstehen hat und was man daraus lernen kann und so....

Es geht hier schließlich um das Buch.

Obwohl mir die Idee wie gesagt gut gefallen hat, kommt mir der Plot selbst an den Haaren herbeigezogen vor. Die Story wirkt sehr unglaubwürdig und dünn und lässt innerhalb des Buches immer mehr nach. Die ersten ca. 100 Seiten haben mir noch sehr gut gefallen, danach ging es sowohl mit der Storyline, als auch mit den Witzen meiner Meinung nach bergab. Ich will hier nicht falsch verstanden werden, ich fand es am Anfang wirklich noch ganz lustig, habe auch gelacht, aber nach einer Zeit wurde mir das Buch schon beinahe langweilig. Zum Schluss habe ich es mehr überflogen, als gelesen und auh ab und zu ein paar seiten vorgeblättert, weil ich einfach nur mit diesem Buch fertig sein wollte.

Es tut mir wahnsinnig leid über dieses Buch so zu reden, denn ich hätte es wirklich gern gemocht. ich habe wirklich versucht es zu mögen, aber irgendwie, kann ich dem nicht allzu viel abgewinnen.

Mein Fazit:

Es ist zwar ein (am Anfang) lustiges Buch, mit einer interessanten Grundidee, die Umsetzung hätte aber wirklich besser sein können. Meiner Meinung nach ist es den Hype nicht wert. Wer sich ein Bild davon machen will, worüber alle sprechen und dabei noch ein paat Lacher haben will, soll das Buch gerne lesen, aber es war (leider) nicht so "meins"...