Rezension

Wird mir noch eine Weile im Gedächtnis bleiben

Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks - Cynthia Hand

Die Unwahrscheinlichkeit des Glücks
von Cynthia Hand

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:

Es war der zwanzigste Dezember. Hinter mir lagen genau sechs Monate mit Steven. 183 Tage voller Küsse, bevor die Gleichung sich änderte. Unwiderruflich. Das letzte Mal, dass Lexie glücklich war, war davor. Als sie einen wunderbaren Freund hatte, den Traum, Mathematik zu studieren, und einen Bruder. Tyler. Nun ist sie für die anderen nicht mehr das Zahlengenie, sondern nur noch das Mädchen, dessen Bruder sich umgebracht hat. Um mit der Trauer fertigzuwerden, beginnt Lexie, ihre Gefühle aufzuschreiben. Doch leider ist das Leben keine Gleichung, sonst könnte sie die quälende Ungewissheit auflösen: Tyler hat ihr vor seinem Tod eine SMS geschickt, die sie nicht beachtet hat. Hätte sie alles ändern können? Der Gedanke verfolgt Lexie wie ein Schatten. Bis sie erfährt, was es braucht, um ihr Glück wahrscheinlicher zu machen ... (Klappentext)

Meine Meinung:

Lex hat kein einfaches Leben. Relativ gefühlskalt klärt sie den Leser über ihr Leben auf. Ihr Bruder hat sich umgebracht. Sie geht zu einem Therapeuten (dem sie nicht alles erzählt). Sie hält ihre Freunde auf Abstand. Sie kann nicht richtig trauern.
Trotz Lexies gefühlskälte berühren einen bereits die ersten Seiten des Buches. Ein tolle Gradwanderung zwischen tiefen Gefühlen und einem Charakter der Probleme hat Gefühle zu zeigen.

Das Buch handelt von Lexies Weg zurück in die reale Welt. Es ist interessant ihren Weg zu verfolgen. Besonders ihre Eingeständnise haben mich berührt. Sie gibt nicht nur sich die Schuld an Ty's Tod, sondern auch anderen. Auch wenn sie weiß dass es möglicherweise nicht rational oder berechtigt ist. Obwohl sie ihre Gefühle nicht rauslassen kann spürt man ihren Schmerz, ihre Schuld aber auch das Körnchen Hoffnung dass sich wieder bildet.

Lexie selbst ist ein starker Charakter, intelligent, freundlich, gebildet. Sie ist das Zentrum der Geschichte. Die weiteren Personen, wie ihre Eltern oder Freunde bleiben relativ im Hintergrund. Das macht auch Sinn, denn Lexie kann zu Beginn des Buches mit niemandem richtig etwas anfangen. Doch trotz der wenigen Auftritte sind viele der Protagonisten sehr präsent in ihrer Bescheibung, vor allem Ty.

Das Buch liest sich wundervoll flüssig. Emotional und distanziert. Sehr toll (aus der Ich Perspektive) geschrieben.

Die letzten Seiten des Buches haben mich nochmal richtig hinein gezogen. Das Ende ist nicht übertrieben, nicht aufgesetzt, es ist für diese Geschichte perfekt.

Mein Fazit:

Ein emotionaler Roman über Trauerbewältigung. Wird mir noch eine Weile im Gedächtnis bleiben.