Rezension

Witzig, tiefgehend, überzeugend - einfach schön!

Gut geplant ist halb verliebt - Lauren Layne

Gut geplant ist halb verliebt
von Lauren Layne

Dies ist der zweite Band einer Reihe um Hochzeitsplanerinnen, die nacheinander ihr Glück in der Liebe finden sollen. „Ich bin dann mal verliebt“ steht schon lange auf meinem Wunschzettel, „Gut geplant ist halb verliebt“ ist mir nun aber zuerst in die Hände gefallen.

Und ich bin wirklich begeistert von diesem wahnsinnig tollen Buch.

In diesem Band geht es um Heather Fowler, die schon in ihrer Kindheit den Traum gefasst hat, eines Tages eine Hochzeitsplanerin zu sein. Nun mit 27 ist sie ihrem Traum zum Greifen nahe, als sie – in ihrer derzeitigen Position als Assistenzplanerin – den Auftrag bekommt, die Hochzeit der berühmten Danica Robinson auszurichten. Es ist ihre Chance, sich zu beweisen, gleichzeitig handelt es sich aber auch um eine enorme Herausforderung, denn die Braut lässt ihr bei allem völlig freie Hand und bringt sich nicht in die Planungen ein. Glücklicherweise kennt sie jedoch jemanden, der einmal mit Danica zusammen war und ihr bei den Planungsentscheidungen helfen könnte: Josh Tanner, ihr nerviger Nachbar, der seine Bandproben ausgerechnet zu ihren Schlafenszeiten abhalten muss und noch dazu die Frechheit besitzt, sie an der Tür einfach mit einem Kuss zum Schweigen zu bringen, als sie ihren Unmut über den musikalischen Lärm zum Ausdruck bringt. Wenn der Kuss nur nicht so perfekt gewesen und Josh Tanner nicht so ein Frauenheld und Herzensbrecher wäre …

Hach. Ich sitze immer noch vor dem Buch und grinse vor mich hin, weil Heather und Joshs Geschichte einfach so schön ist. Sie versetzt einen in eine glückliche Stimmung – und sind das nicht die besten Liebesromane?

Zwar weist das Buch auch ernstere Klänge auf, die Tiefe in die Handlung und die Figuren bringen, insgesamt ist „Gut geplant ist halb verliebt“ jedoch ein Liebesroman zum Wohlfühlen, Träumen und Schwärmen.

Die Handlung mag stellenweise klischeehaft sein, aber der persönliche Humor der Autorin und Joshs Vorgeschichte trösten darüber hinweg und machen die Geschichte dennoch zu etwas Besonderem. Der Ton der Geschichte springt immer wieder von einem lockeren, lustigen zu einem ernsteren, eventuell auch etwas bedrückenden Ton, der den Spaß an der Geschichte stetig aufrechterhält und gekonnt Spannung, Emotionen und Witz gleichermaßen einflechtet.

»Sprich mit mir, 4C. Was ist los? Warum bist du so aufgeregt?«
»Deswegen.«
»Weil du zu Freunden auf eine Silvesterparty gehst?«
»Tu nicht so begriffsstutzig. Ich meine, dass wir beide auf eine Silvesterparty gehen. Zusammen.«
Er tat so, als würde er schaudernd einatmen und gleich in Tränen ausbrechen. »Weine nicht, Tanner. Weine nicht. Das meint sie nicht so.«

Man liest abwechselnd aus Heathers und Joshs Sicht (in der dritten Person), was mir gut gefallen hat, da man so auch erfährt, was Josh in bestimmten Momenten oder allgemein über Heather denkt. Beide Figuren wurden auf diese Weise viel zugänglicher, vor allem da gerade Joshs Verhalten nach außen hin nicht immer ganz nachvollziehbar war. Dadurch, dass man jedoch in seinen Kopf hineinschauen kann, wird dem Leser seine verschlossene Art auch verständlich gemacht.

Sowohl Heather als auch Josh habe ich sehr schnell ins Herz geschlossen. Heather ist eine toughe junge Frau, die zu Beginn des Buches erstmal kratzbürstig wirkt, sich im Laufe der Geschichte jedoch in eine eigentlich perfekte Protagonistin verwandelt: Schlagfertig, selbstbewusst, wenn auch trotzdem hin und wieder unsicher, lustig, freundlich und mit einem guten Herzen. Ich habe durch die Seiten gespürt, wie sehr sie für ihren Job brennt und wie gern sie ihre Kolleginnen/Freundinnen Brooke und Alexis, ihre Mom und auch Josh hat.

Josh ist ein schwierigeres Kaliber, aber dennoch ein absoluter Sympathieträger. Er gibt kindische, anzügliche Kommentare von sich, benimmt sich hin und wieder wie ein Arsch, kann Heather aber immer wieder zum Lachen bringen und ist ihr ein wirklich guter Freund. Mir fiel es wirklich nicht schwer, ihn zu mögen. Auch mich hat er immer wieder zum Grinsen gebracht.

Die Liebesgeschichte entwickelt sich in meinen Augen sehr authentisch: Realistisches Tempo, die Gefühle kommen nicht aus dem Nichts und die Figuren brauchen auch ihre Zeit, bis sie sich selbst über diese im Klaren sind, während Außenstehende es schon längst gecheckt haben (allen voran Joshs herzliche, süße Mom!). Explizite Liebesszenen sind vorhanden und vermitteln dem Leser die Funken, die zwischen den beiden sprühen, drängen die Handlung jedoch zu keinem Zeitpunkt in den Hintergrund. Ich habe mich weder an manchen Klischees noch an den kindischen Eifersuchtsspielchen gestört, die manchmal einfach den nötigen Schubs in die richtige Richtung gegeben haben – ganz im Gegenteil sogar: Ich hatte unglaublich viel Spaß dabei, die beiden auf ihrem (schwierigen) Weg zum Happy End zu begleiten.

Denn so viel sei verraten: Es gibt ein Happy End. Und ja, es ist auch irgendwie kitschig, was aber wunderbar in die Geschichte gepasst und sie schön abgerundet hat. Ich habe selten ein so schönes Ende lesen dürfen. Man fühlt sich danach einfach gut und grinst ein bisschen vor sich hin. Bitte mehr davon!

 

Fazit

Hach, ich liebe dieses Buch. Es ist ein lustiger Liebesroman, der jedoch auch in die Tiefe geht und den Leser mit einem zufriedenen Gefühl zurücklässt. Ich vergebe fast perfekte 4,5 Sterne. Wer Liebesromane liebt, muss diesen hier unbedingt lesen!