Rezension

Witzig und berührend

Der Vater, der vom Himmel fiel - J. Paul Henderson

Der Vater, der vom Himmel fiel
von J. Paul Henderson

Bewertet mit 5 Sternen

witzig und berührend

Durch eine Leseprobe bin ich auf das Buch "Der Vater, der vom Himmel fiel" von J.Paul Henderson aufmerksam geworden. Ich war sofort von dem absolut trockenen Humor begeistert, mit dem eine schlichte Beerdigung für den Leser zu einem Event skurriler Typen avenciert.

Der Verstorbene, Lyle Bowman, kann sich für eine begrenzte Zeitspanne seinem jüngsten Sohn Greg zeigen und gemeinsam werden noch offene Fragen abgearbeitet. Als Inhaltsangabe gibt das nicht viel her, aber die einzelne Personen sind sehr lebhafte Charaktere mit ganz ausgefallenen Eigenschaften. Erzählt wird aus der Perspektive Gregs. Schnell wird klar, dass er von klein auf keine Verbote akzeptieren konnte. In der Jugend war er eifriger Drogenkonsument und crashte im Rausch beinahe die Hochzeitszeremonie seines großen Bruders Billy, übrigens einer meiner liebsten Stellen in dem Buch.

Der amerikanische Autor ist gebürtiger Brite, und in meinen Augen atmet jede seiner Zeilen britischen Humor der trockensten Art. Ich habe das Buch von Anfang bis Ende genossen. Es war genauso so unterhaltsam, wie es mir die Leseprobe schon versprach. Allerdings habe ich nicht damit rechnen können, wie sehr der Roman auch mein Herz berührte. Im Verlauf der Handlung, unter der Führung seines Vaters, durchlebt Greg eine Wandlung zu einem einfühlsamen Mann, dem plötzlich mit erschreckender Klarheit die Fehler seiner Kindheit und Jugend vor Augen stehen. Nun setzt er alles daran, die Beziehung zu seiner Familie einzurenken. Auch Billy findet zu sich selbst und zu einem Leben, dass seinen Fähigkeiten entspricht. Besonders gut haben mir auch die Stellen gefallen, wo beide sich um den wirklich kauzigen, griesgrämigen Onkel Frank kümmern.

Man findet selten ein so unterhaltsames Buch, das zugleich so innig daherkommt. Deswegen vergebe ich begeisterte 5 Lesesterne.