Rezension

Witzig und Charmant

Der Nacht ergeben - Alexandra Ivy

Der Nacht ergeben
von Alexandra Ivy

Bewertet mit 5 Sternen

Der Nacht ergeben
von Alexandra Ivy

Zum Inhalt: Abbys Leben ist alles andere als perfekt, eine schlimme Kindheit, ein Job als Hausmädchen bei einer reichen Dame, die mit einem verboten gut aussehenden Mann zusammenwohnt, der sich offenkundig für sie interessiert und dem sie doch widerstehen will.
Noch dazu muss sie diese Arbeit machen, um ihre Miete zu bezahlen und hat plötzlich das Pech, eine teure Vase fallen zu lassen und fängt gerade an um ihren Job zu bangen, als noch etwas viel Unglaublicheres passiert und sie auf einmal in eine Welt hineingezogen wird, in der sie eigentlich nichts zu suchen hat und von der sie immer dachte, dass es nur Märchen sind.
Plötzlich entpuppt sich der gut aussehende Mann Dante als Vampir, der sie beschützen soll und ihr eigentlich nur noch mehr Angst macht.

Das Buch: Das Buch ist flüssig und unglaublich gut geschrieben. Die Geschichte verzaubert schnell und Abby lernt bald, dass Dante als Vampir längst nicht das gefährlichste Wesen ist, das nun ein Auge auf sie geworfen hat. Das Problem –längst nicht jedes dieser Wesen ist ihr freundlich gesinnt.
Eine Hetzjagd begingt, in der Abby lernen muss, Dante zu vertrauen und sich auf ihn zu verlassen.
Und auch Dante muss mehr als aufpassen, denn er will nicht nur aus seiner Pflicht heraus auf Abby aufpassen und das, obwohl plötzlich jeder hinter ihr her zu sein scheint. Kraft allein reicht da nicht aus. Er muss auch seinen Verstand gebrauchen.

Die Charaktere sind wundervoll umgesetzt und machen –gerade Abby –eine Wandlung durch, die gut nachzuvollziehen ist und den Leser mit in die Welt zieht. So erklärt Dante Abby die neue Welt und der Leser lernt sie zusammen mit ihr kennen.
Zudem sieht Abby nicht typisch ‚perfekt’ aus mit voller Oberweite und einer Barbiegestalt. Sie wird eher als Knabenhaft dargestellt. Keck. Und dennoch bezeichnen die Übernatürlichen sie als wunderschön, auf Grund ihres inneren Leuchtens hin. Eine Tatsache, die Abby entweder immer vergisst oder schnaubend abtut. Sie ist nun einmal unter Menschen groß geworden und kommt sich nicht schön vor.
Es gibt jedoch auch die Sicht von Dante, dem ‚verruchten Piraten’, die der ganzen Welt noch einen zusätzlichen Tiefgang gewährt und tatsächlich hat der Vampir eine Vergangenheit, die neugierig macht, leider jedoch nicht in diesem Band aufgeschlüsselt wird.

Begeistert hat mich am Schreibstil der teils trockene, situationsabhängige Humor, der mich mehr als einmal zum schmunzeln brachte.
Kommentare nach dem Motto; ‚Ich kann nicht auserwählt sein, ich muss meine Miete bezahlen’ in einer absolut unpassenden Situation, kamen des Öfteren, ebenso wie Bemerkungen zum männlichen IQ von Dante (nicht böse gemeint natürlich).
Zudem gibt es zwar erotische Szenen, dennoch hat man nicht das Gefühl, so wie bei manchen anderen FANTASY Stories, dass es darauf hinauslaufen soll, dass sie alle zwei Seiten miteinander schlafen. Es gliedert sich gut ein und wirkt nicht übertrieben.
Hinzu kommt, dass hier nicht das typische Manko „Verlieben sich unsterblich auf den ersten Blick“ zu finden ist.
Zwar knistert es recht schnell zwischen den beiden, allerdings kennen sie sich schon länger, als der Leser im Bild ist. Dante hat schon vor der Hauptstory Abby umworben und auch sie hatte heimlich –der Frauenstolz gibt es ungern zu –ein Auge auf ihn geworfen.

Zur Geschichte möchte ich hierbei nicht allzu viel verraten, außer das, was mehr oder minder in der Inhaltsangabe steht. Allerdings ist sie doch ein wenig anders verlaufen, als ich es mir vorgestellt hatte. Und das meine ich positiv. Alexandra Ivy Geschichte um Dante und Abby ist nichts absolut Neues, allerdings auch nicht so vorhersehbar wie manch andere.
 

Mein Fazit: Verdiente volle Sterne. Liebenswerte Charaktere, deren Entwicklung man zum Teil sehr gut nachvollziehen kann. Auch die Nebencharaktere sind nicht uninteressant dargestellt.
Der Schreibstil ist flüssig, mit gutem Humor gespickt und verkommt nicht zu einem reinen Erotikroman, sondern bleibt noch Fantasy. Eine leichte Kost, die angenehm überrascht.
Die Welt ist interessant zusammengesetzt aus bekannten Elementen und wird einen auf gute Weise näher gebracht –man wird nicht direkt mit Infos halb erschlagen, sondern lernt mit Abby oder durch Dantes Gedanken.
 

Anmerkung von mir: Diesen Teil habe ich vor Jahren das erste Mal gelesen und seither öfters. Die anderen hatten mich bisher abgestreckt, weil ich es früher nicht mochte, wenn die Hauptpersonen wechseln. Das änderte sich aber im Laufe der Zeit und die anderen Teile hole ich mir gewiss auch noch.