Witzig und manchmal schrill
Bewertet mit 4.5 Sternen
Nestor Camacho heißt der Held in diesem über 700 Seiten dicken Wälzer von Tom Wolfe. Um ihn herum gibt es einige Nebengeschichten von kunstverrückten Milliardären, armen Kubanern, sexgeilen Psychiatern, schleimigen Politikern und jungen Frauen, die auf ihr Glück hoffen - meist an der Seite eines reichen Mannes...
Camacho rettet in Miami einen kubanischen Flüchtling von der Spitze eines Segelmastes und fällt dadurch bei seiner eigenen kubanischen Gemeinde in Ungnade. Der Journalist John Smith schreibt einen Bericht über ihn, sie helfen sich gegenseitig und dadurch entwickelt sich eine Mischung aus Geselschaftssatire und Krimi. Das ist halt ein echter Wolfe! Witzig, schnell, mit einer bildgewaltigen Sprache und immer auf den Punkt gebracht! Das Buch ist keine Sekunde langweilig, die Charaktere sind zwar überspitzt, aber ähnliche Menschen kennt jeder von uns im richtigen Leben, abgesehen von den Milliarden auf den Konten vielleicht! Wolfe scheint in die Menschen hineinzukriechen, so pointiert schafft er es ihre geheimen Gedanken und Gefühle abzubilden.
Ein wirklich lesenswertes Buch, das mir viel Spaß gemacht hat!