Rezension

Witzige Liebesgeschichte, leider mit Schwächen

Liebe lieber unverbindlich - Michelle Holman

Liebe lieber unverbindlich
von Michelle Holman

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt von Liebe lieber unverbindlich:
Sherry ist eine knallharte Polizistin. Glenn ein gefeierter Ex-Baseballstar. Und sie können sich auf Anhieb nicht leiden. Dumm nur, wenn sie gezwungen sind, als Schwager und Schwägerin gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Deswegen gibt es wohl nur eine vernünftige Lösung: Sie verbringen eine unverbindliche Nacht zusammen, um mit dem leidigen Thema endlich abschließen zu können. Aber ob es wirklich dabei bleibt ...?

Meinung zu Liebe lieber unverbindlich:
Gleich den Einstieg in das Geschehen fand ich absolut herrlich. Sherry wird Zeugin wie ihre Schwester ihr erstes Kind zur Welt bringt und findet das eher verstörend als wundervoll. Nach einem kleinen Ohnmachtsanfall wird sie natürlich von Glenn gnadenlos aufgezogen und dem Leser wird schnell klar, dass sich die beiden alles andere als grün sind. Ebenso klar ist aber auch, dass sie sich widerwillig zueinander hingezogen fühlen und so überrascht es niemanden - gut die Familien, die ihre Zankerei ertragen musste vielleicht schon - als die beiden schließlich im Bett landen - rein unverbindlich versteht sich. Aber natürlich verläuft dann alles doch nicht so unkompliziert, wie sie sich das eigentlich erhofft hatten.

Die erste Hälfte des Buches fand ich phänomenal. Der Schreibstil der Autorin ist witzig und das Gekabbel zwischen den beiden sehr unterhaltsam, ohne zu sehr unter die Gürtellinie zu gehen - es hat ziemlich geknistert zwischen ihnen. Meine Begeisterung hat leider nach der Hälfte irgendwann nachgelassen, denn ab da zog sich dann alles teilweise ziemlich. Der anfänglich lockere, lustige Stil hat sich etwas im Sand verlaufen und wurde bis auf vereinzelte Ausnahme deutlich ernster. Hat zwar auch irgendwie zum Thema und der Situation gepasst, schade fand ich es trotzdem.

Nichtsdestortrotz sind mir die Charaktere von Anfang bis Ende sympathisch gewesen, gerade weil sie alles andere als perfekt sind und so einige Macken haben. Selbst die ultraneugierige, Golfspielende Nachbarin ist mir irgendwann ans Herz gewachsen.

Als zweiter Teil einer Reihe kann dieser Band definitiv auch eigenständig gelesen werden, ich kannte die vorherige Geschichte nicht und konnte bis auf ein kleines Thema, das nur sehr grob angeschnitten wird, sehr gut den Überblick behalten, ohne das Gefühl zu haben, groß was verpasst zu haben.

Ein anfänglich großartiges Buch, driftete es leider etwas ins durchschnittliche ab, vielleicht wäre etwas Kürzen hier sinnvoll gewesen, da es sich stellenweise schon ganz schön zieht. Insbesondere der leichte Spannungsteil dümpelte lange einfach vor sich hin, bis dann zum Schluß plötzlich alles passiert und sämtliche Konflikte recht überhetzt abgearbeitet werden, teilweise ohne große Hintergrundgeschichte. Deswegen kann ich leider keine volle Punktzahl geben und hoffe, dass ein anderes Buch der Autorin, zumindest zum Schluss hin dann, mehr überzeugen kann. Denn, dass die Familie Jackson-Brogan und ich uns wiedersehen, steht nach diesen herrlichen ersten Seiten der Geschichte ganz außer Frage.