Rezension

Wo bleibt die Godspeed 150 seitenlang?

Godspeed, Die Reise beginnt - Beth Revis

Godspeed, Die Reise beginnt
von Beth Revis

Bewertet mit 3 Sternen

Die 'Godspeed' ist ein großes Schiff. Eine Passagierin ist Amy. Doch sie weiß noch nicht, dass das Schiff noch nicht gelandet ist, denn sie wurde eingefroren.

Junior wird bald der Chef von diesem Schiff, aber noch muss er viel lernen. Er ahnt nicht einmal, dass es Geheimnisse auf der Godspeed geben könnte. Doch er ist neugierig und fängt an zu forschen'

Amy liegt immer noch eingefroren dort. Sie träumt von ihren Eltern, ihrem damaligen Freund.. Und dann kommt der Tag, an dem sie versehentlich aufgetaut wird'

Junior bewundert ihre roten Haare. So etwas hat er noch nie gesehen. Auf der Godspeed sehen alle Menschen gleich aus. Fasziniert will er sie weiter ansehen' Bis er sie eines Tages findet, während sie auftaut'.

Zwei junge Menschen auf einem Raumschiff. Eine Gesellschaft, die gleich ist. Wie soll Amy dort überleben und kann sie Junior vertrauen?

Viele haben bestimmt schon dieses Buch gelesen und auch bewertet. Nun endlich hat auch das Bücherchaos es geschafft! Gesellschaftsversionen sind im Moment ziemlich in und man kommt nicht an ihnen vorbei. Was ich mich aber immer frage: Bieten solche Versionen Stoff für mehrere Bücher? Beth Revis musste mich davon überzeugen.

Was mir wirklich gut gefällt und das von der ersten Seite an, sind die wechselnden Kapitel. Ein Kapitel aus Amys Sicht, das nächste Kapitel aus Juniors Sicht. Besonders gut finde ich es, weil man sieht, wie unterschiedlich die Gedanken über die Godspeed sind.

Was mir leider von Anfang an nicht gefällt: Das Buch braucht 150 Seiten, bis etwas passiert. Erst als Amy endlich auftaut, können wir mit den wichtigen Dingen beginnen und es kommt Leben in die Geschichte. Aber was macht man nun 150 Seiten lang? Der Leser beißt sich durch, wandelt mit Junior über die Goodspeed, erlebt Überflüssiges, mal Interessantes und dann sehen wir endlich Amy.

Das sie ein Problem werden wird, ist dem Leser schon klar, als wir ihre Haarfarbe sehen, denn auf der Godspeed ist auffallen ein Problem. Sofort schrillen alle Alarmglocken bei mir, aber sie konnte doch nicht einfach umgebracht werden? Nett finde ich die Umschreibung: 'Zu den Sternen gehen.' Sogar die kleinsten Details wurden bedacht.

Dass Amy am Anfang ziemlich verwirrt ist, kann man gut nachvollziehen. Überhaupt finde ich den Charakter von Amy viel besser als Juniors. Sie trägt ihre Gefühle zur Schau, sie ist nachvollziehbar und manchmal möchte man sie trösten. Junior hingegen bleibt oft blass und wankt mit seinen Gefühlen und Entscheidungen immer etwas.

Auch diese Geschichte verbirgt noch einige Geheimnisse, die zum Teil gelüftet werden und zum Teil nicht. Man braucht noch Stoff für Band 2. Außerdem gibt es Geheimnisse, auf die der Leser sehr schnell selbst kommt und einige, die ich nicht selbst lösen konnte.

Eine Gesellschaftsversion, die mich sehr an schon da gewesene Gesellschaften erinnert hat. Zum Teil ist die Geschichte gut durchdacht, auch wenn ich mir so ein großes Raumschiff zum jetzigen Zeitpunkt nicht vorstellen kann. Aber in 300 Jahren werde ich nicht mehr leben und kann nicht wissen, was da noch kommen mag. Das erzähle ich euch nur, weil ich es albern finde, dies als Kritikpunkt einzubauen und dem Buch nur 1 Stern zu geben. (gesehen bei Amazon).

Trotz der guten Ansätze schafft das Buch es nur auf drei Sterne. Manko: Die 150 Seiten Vorlaufzeit. Ich finde das reicht.