Rezension

Wo ist Sophia?

Seelendunkel - Rebecca Drake

Seelendunkel
von Rebecca Drake

Jill Lassiter besucht an einem heissen Sommertag mit der drei jährigen Sophia einen Spielplatz. Sie dreht sich kurz um...und Sophia ist weg. Nach einer bangen halben Stunde taucht das kleine Mädchen wieder auf, kann jedoch keine Angaben darüber machen, wo sie war. Einzig eine Einstichwunde gibt Rätsel auf. Drei Monate später, Jill und David haben den Vorfall auf dem Spielplatz schon fast wieder vergessen,verschwindet Sophia erneut. Sie wird nachts aus ihrem Bett entführt, doch diesmal bleibt sie verschwunden. Da alle Ermittlungen ins Leere laufen, geraten die Lassiters in den Mittelpunkt des Verdachtes. Haben sie der dickköpfigen und schwierigen Sophia etwas angetan?

Die Geschichte ist  in zwei Teile gegliedert. Davor und Danach , das heisst vor der Entführung und danach.Zudem wurden immer wieder kursiv geschriebene Tagebucheinträge, eingeschoben. Diese haben mich bis Mitte Buch rätseln lassen...ich konnte die Person, die sie geschrieben hat, nicht einordnen. Die Identität des Täters  war eigentlich ziemlich schnell klar, da man als Leser in einem Strang bei der Planung und Entführung hautnah dabei ist. Doch in diesem Buch dreht sich die grosse Frage nicht darum , wer der Täter  ist, sondern um die Gründe für die Tat. Puzzleteil für Puzzleteil setzt sich die Antwort darauf zusammen. Spannend ist vor allem zu Beginn nicht die Tatsache, dass Sophia entführt wird, sondern wann und wie sie entführt wird. Da empfand ich den Spannungsbogen doch als sehr hoch. Zwar flacht dieser gegen Mitte etwas ab, doch da hat mich die Story um die Familie Lassiter schon so gepackt, dass ich trotzdem atemlos weiter lesen musste. Das Grauen, dass ein Kind entführt wird ,steigert sich nur noch in der Tatsache, dass die Eltern verdächtigt werden. Da man als Leser  den Täter kennt, hat mich diese Verdächtigung doch emotional mitgenommen. Die Autorin hat es dennoch geschafft mich bis gegen Schluss mit einigen sehr überraschenden Wendungen zu fesseln.

Ich habe das Buch verschlungen, für mich war es genau die richtige Mischung von Spannung , Thrill und Familiengeschichte.

Sehr authentisch empfand ich die Figuren. Man merkt, dass die Charakterisierung durchdacht und durchgeplant wurde. Gerade die kleine Sophia wirkt in Sprache und Benehmen wie ein drei jähriges Kind und nicht wie eine Figur , die spricht wie eine Erwachsene. Die Verzweiflung, Trauer und Wut von den Eltern ist sehr gut getroffen und wirkt nie aufgesetzt oder überzeichnet.