Rezension

Wo war das Wunder?

Ein Jahr voller Wunder - Karen Thompson Walker

Ein Jahr voller Wunder
von Karen Thompson Walker

Die zwölfjährige Julia sitzt mit ihren Eltern am Frühstückstisch, als die Nachricht kommt, dass die Erddrehung sich verlangsamt. Die Tage werden immer länger, bis sie 72 Stunden lang sind. 
Erzählt wird die Geschichte komplett aus Julias Sicht. Sie erzählt von ihrer depressiven Mutter und ihrem Vater, der ein Verhältnis mit Julias Klavierlehrerin hat. 
Sie beschreibt den Verlust ihrer Freundinnen und ihre Einsamkeit.Sie erlebt ihre erste Liebe. 
Alles wird erzählt mit dem Hintergrund, wie das Leben weitergeht, wenn die Tage und Nächte immer länger werden. Es sterben die Vögel, Wale stranden und Pflanzen sterben ab.Die Menschen teilen sich in zwei Lager. Die meisten Leben nach der Uhrzeit, einige richten sich nach der Echtzeit. 

Ich habe schon einige Zeit nicht mehr so lange für ein Buch gebraucht. Es plätschert vor sich hin ohne besondere Höhen und Tiefen. 
Eigentlich wird am meisten von Julias Leben erzählt und den Problemen, die pubertierende Teenager haben. Die Verlangsamung der Erddrehung und ihre Auswirkungen erscheinen dabei nur am Rande. 
Dabei fand ich gerade dieses Thema sehr interessant und ich dachte auch mal drüber nach, wie es wäre, wenn unser Tag auf einmal 42 Stunden hätte. 
Aber nach dem Lesen des Buches finde ich, dass 
es einfach ein guter Mädchenroman ist. 

Und der Titel? “Ein Jahr voller Wunder“? 
Bezieht sich wohl auch eher auf ein Jahr im Leben einer Jugendlichen. 

Das Buch hat mich nicht vom Hocker gerissen, aber vielleicht bin ich nur eine Leserin aus der falschen Zielgruppe. 
Eine unbedingte Leseempfehlung kann ich nicht geben, wobei ich aber glaube, jungen Mädchen könnte das Buch gefallen