Rezension

Wolfsjagd

Die dunklen Fälle des Harry Dresden, Wolfsjagd - Jim Butcher

Die dunklen Fälle des Harry Dresden, Wolfsjagd
von Jim Butcher

Bewertet mit 3.5 Sternen

Harry Dresden hat noch mit den Nachwirkungen seines vorherigen Falles zu kämpfen, wird aber schon in den nächsten reingezogen. Ein Mord hält die Polizei von Chicago in Atem. Als Harry das Mordopfer sieht, weiß er gleich, was dafür verantwortlich ist: ein Werwolf. Kurz darauf hat es Harry jedoch mit einem ganzen Rudel davon zu tun. Kann er herausfinden, welcher Werwolf dafür verantwortlich ist?
Und der Gangsterboss Gentleman Johnny Marcone mischt auch wieder mit und unterbreitet Harry ein Angebot. Harry weiß jedoch, dass Marcone ebenfalls in dem Werwolf-Fall mitmischt und muss nun abwägen, wem er noch trauen kann.
Der zweite Teil um den Privatdetektiv und Magier Harry Dresden konnte mich diesmal nicht so begeistern, was aber nicht am Schreibstil und der Spannung lag, sondern an dem Thema "Werwolf" an sich. Wölfe sind zwar in der Realität sehr faszinierende Tiere, als Gestaltwandler finde ich sie jedoch nicht so prickelnd. Trotzdem war alles sehr packend geschrieben und auch hochinteressant, vor allem, weil sich Harry weiterentwickelt und für sich als Mensch auch einige Schlüsse aus dem Fall zieht.
Harry ist gewohnt mutig, magisch und an den richtigen Stellen gerade für die weiblichen Charaktere mysteriös. Er wusste jederzeit, was zu tun ist, aber genauso oft handelt er auch mehr als impulsiv, was nicht nur sein Leben bedroht, sondern auch sein Umfeld. 
Diesmal muss Harry so einige Verletzung einstecken und es gab Momente, in denen ich dachte: Jetzt ist es aus! Doch aufgrund guter Freunde, glücklicher Fügungen und gut getimter Finten kam es zur Rettung. 
Der Schreibstil konnte mich fesseln, bei Kämpfen schweifte ich jedoch oft ab, was jedoch an den Werwölfen lag. 
Neben Harry tauchen noch diverse andere Charaktere auf, die zur Geschichte eine Menge beizutragen hatten:
Die Polizistin Murphy, die als Leiterin der Sonderermittlungseinheit beim Police Department von Chicago eh schon einen schweren Job zu stemmen hat, ist nicht gut auf Harry zu sprechen, obwohl er schon einiges für die Polizei tun konnte. Eigentlich will sie ihn hinter Gittern sehe, doch scheint sie sich sehr unsicher, weil sie unterbewusst weiß, dass es nicht nur Gut und Böse auf der Welt gibt und Harry einer der wenigen ist, der dies unterscheiden kann.
Susan, ein Journalistin, hat nicht nur berufliches Interesse an dem charismatischen Magier und lässt ihn dies auch wissen. Harry kommt so mehr als einmal in eine Zwickmühle, lässt Susan aber nicht so recht an sich heran, weil er aufgrund seiner Fähigkeit als Magier und seiner mehr als grenzwertigen Ermittlungen die Gefahr förmlich anzieht. Er möchte nicht, dass jemand verletzt wird. Deshalb arbeitet er lieber alleine.
Die Wölfin Tera kennt so gar keine Tabus. Ihr Mut ist unerschütterlich. Und sie zeigt große Gefühle für ihre Schützlinge. Sie wird Harry eine große Hilfe, obwohl er auch mehr als einmal zweifelt, ob er ihr trauen kann.
Ich hatte das Gefühl, dass die Magie diesmal eher im Hintergrund stand, gerade was Harry anbetraf. Diesmal musste viel geredet und zugehört werden. Dies zeigte aber auch, dass Harrys impulsive Art dazu führt, dass er zu sehr genialen Einfällen neigt.
Auch wenn Harry manchmal sehr kühl wirkte - zumindest nach außen hin- und auch gerne zu eher sarkastische Bemerkung neigt, ist er ein herzensguter Kerl und macht sich um sein Umfeld sehr große Sorgen. Er gibt alles, wenn es darum geht zu verteidigen, was er mag und liebt.
Ich bin gespant, wie sich nun alles weiterentwickelt und ob alle aus der neu arrangierten Situation ihre Vorteile ziehen können bzw. sich auch einbringen.
Fazit: 
Von der Thematik nicht so meins, vom Zwischenmenschlichen her sehr gelungen.