Rezension

WOW

S. - Das Schiff des Theseus (Limitierte Auflage)
von J. J. Abrams Doug Dorst

Bewertet mit 4.5 Sternen

Zugegeben, der Preis hat mich erst etwas abgeschreckt, aber es klang so interessant und sah so gut aus, dass ich es dann doch unbedingt haben musste. Und ich habe es keine Sekunde lang bereut. Schon beim Auspacken war ich begeistert. Das Buch sieht einfach wirklich, wirklich großartig aus. Vor dem Lesen habe ich schon ein bisschen darin geblättert, die wirklich schön gemachten Einleger bewundert und mir überlegt wie ich das Buch am besten lese. Schließlich habe ich mich dazu entschieden erst mal nur die Geschichte von "Das Schiff des Theseus" zu lesen und mich dann im zweiten Durchgang vorallem auf die Fußnoten und die Kommentare von Jen und Eric zu konzentrieren. 

Aber worum geht es überhaupt? Also geht darum, dass die junge Studentin Jen in der Bibliothek ihrer Uni ein altes Buch findet, in dem jemand anderes Kommentare hinterlassen hat. Jen antwortet auf einige dieser Kommentare und kommt schließlich mit dem Besitzer des Buches auf den Rändern der Buchseiten ins Gespräch. Dadurch wird sie in seine Arbeit mit hineingezogen und versucht mit ihm zusammen hinter die Indentität des Autors von "Das Schiff des Theseus" zu kommen.

- "Das Schiff des Theseus"

Die Geschichte um den Mann ohne Gedächtnis, der einfach nur S. genannt wird, hat mir unglaublich gut gefallen. Es war eine spannende, abenteuerliche, ungewöhnliche Reise, die nicht bloß unterhalten hat, sondern auch zum nachdenken bringt. Außerdem ist sie unglaublich gut geschrieben, in einem etwas ungewöhnlichen Stil, der mich aber voll überzeugen konnte. Allerdings muss ich man sich schon auf die Geschichte konzentrieren, weil einem sonst Details entgehen könnten. Und auch beim zweiten Mal lesen, konnte sie mich voll überzeugen, auch wenn die unerwarteten nächsten Geschehnisse, nicht mehr unerwartet waren. Für mich ist diese Geschichte das absolute Highlight des Buches, die ich sicher auch noch mal ohne die Randbemerkungen und Fußnoten lesen werde.  Für die Geschichte gibt es fünf von fünf Sternen.

-"Die Fußnoten und die Randbemerkungen von Jen und Eric"

Sehr gut durchdacht, sehr interessant und auf jeden Fall mal etwas völlig anderes. Ich fand es unglaublich schön mit zu erleben wie sich Jen und Eric über die Arbeit an der Lösung des Rätsels um V. M. Straka näher kommen. Das Rätselraten war für mich da an vielen Stellen schon fast zweitrangig. Allerdings finde ich, dass das Ende etwas abrupt und überstürzt und etwas detailarm war....so als sollte es schnell zu Ende gebracht werden, weil keine Seiten mehr da waren. Außerdem sind mir viele der Fußnoten, ohne die Kommentare von Jen und Eric für nicht verständlich beziehungsweise nicht relevant vorgekommen. Insgesamt bildet alles allerdings ein schönes rundes Gesamtbild, das in sich stimmig ist und gut unterhält. Für diesen Punkt gibt es vier von fünf Sterne.

-"Die Einleger" oder wie auch immer man das nennen soll

Wunderschön gestaltet und überwiegend eine sehr schöne Ergänzung des ganzen. Allerdings war mir manchmal nicht ganz klar, warum etwas an genau dieser Stelle liegt. Und die Scheibe am Ende......ist für das Buch wohl nicht weiter relevant, weil sie laut den Randbemerkungen von Jen und Eric zum Knacken eines Codes in einem von Strakas früheren Büchern verwendet wird.....ob sie für dieses Buch auch wichtig wird, wurde nicht deutlich. Für die Einleger gibt es viereinhalb von fünf Sternen.

Gesamtfazit: "Das Schiff des Theseus"  ist wunderschön gestaltet, unterhaltsam, spannend, einzigartig und ergibt ein rundes, passendes Gesamtbild. Ich bereue keine Sekunde es gekauft und gelesen zu haben. Allerdings ist es definitiv kein Buch für Zwischendurch, dafür ist es einfach zu komplex. Empfehlen würde ich es jedem der gerne liest, der ungewöhnliches mag und der sich wirklich auf ein Buch einlassen kann.   Für mich ist es ein super schönes Stück in meinem Bücherregal, das ich bestimmt noch sehr oft zur Hand nehmen werde.