Würdiger Abschluss einer rasanten und kurzweiligen Serie
- Wer lange genug am Flussufer wartet, wird eines Tages die Leichen seiner Feine vorübertreiben sehen. - japanisches Sprichwort
Allie ist verzweifelt. Nachdem sie und Carter sich endlich gegenseitig ihre Liebe gestanden haben, gelangt er in Nathaniels Hände. Sein Schicksal ist ungewiss. Nach einer rasanten Verfolgungsjagd durch Londons Straßen gelangt Allie zwar wieder nach Cimmeria, aber dort ist die Lage nicht besser. Alles sieht danach aus, als sei der Kampf mit Lucindas Tod endgültig verloren. Die letzten Lehrer, die mit den wenigen Night Schoolern, noch auf dem Internat ausharren, scharren sich nun um Isabell und Allie. Wird es ihnen gelingen, Carter wiederzufinden und aus Nathaniels Händen zu befreien? Und wie soll Allie Sylvain nur erklären, dass sie sich gegen ihn entschieden hat?
Der Anfang des letzten Teiles der Night School Serie schließt nahtlos an Teil 4 an. Man wird direkt in die Geschehnisse nach dem tödlichen Schuss auf Allies Großmutter Lucinda hinein geworfen und rast mit Allie auf der Flucht vor Verfolgern durch das nächtliche London. Wie auch schon in den anderen Büchern, ist die actionreiche Story wie ein Film aufbereitet und lässt einem kaum eine Verschnaufpause.
Allie ist nach Carters Geiselnahme völlig am Boden, doch sie muss für ihre Freunde stark sein, denn sonst ist die Schule, die sie inzwischen so liebt, verloren. Trotzdem lässt sie die Ungewissheit nicht schlafen und um untätig herumzusitzen, ist sie sowieso der falsche Typ. Also stürzt sie sich in Arbeit.
"Geduld ist was für Schafe. Sei zornig. Und nutze den Zorn, um glasklar zu denken. Das ist es, was Carter jetzt von dir braucht."
Das ist der Rat, den Dom, die Computerexpertin, ihr gibt und gemeinsam kommen sie Carters Versteck immer näher.
Dass zeitgleich auch Sylvain wieder auf den Plan tritt, war vorauszusehen. Das endlose Liebesdreieck in dieser Serie war für mich völlig unnötig. Schon nach Teil 1 hätten Allie und Sylvain einfach nur Freunde werden können, denn sie hatten einen denkbar verkorksten Schlag. So wird nur wieder unnötig Menschen wehgetan. Das ist ein Aspekt, der mich an den meisten Jugendbüchern inzwischen nervt.
Während Allie sich in ein letztes großes Wagnis stürzt, bleibt uns nur, uns von den viele netten Nebencharakteren zu verabschieden. Es war schön, ihnen alle in einem abschließenden Band noch einmal zu begegnen und ich denke, dass das Ende für viele (wie auch mich) absolut so in Ordnung ist.
Es wird bestimmt nicht das letzte Mal sein, dass ich zu dieser Serie greife.
-4,5 Sterne-