Rezension

Wunderbare Familiensaga zum Mitfiebern

Ashford Park - Lauren Willig

Ashford Park
von Lauren Willig

Wer epische Familiengeschichten mit schwarzen Schafen, armen Verwandten, reichen Schnöseln, herrschaftlichen Landsitzen, kolonialen Plantagen und dem daraus resultierenden Drama, gelebter und geneideter Liebe sowie deren Irrungen und Wirrungen mag - der bzw. die muss dieses Buch einfach lesen!

Das britische Anwesen Ashford Park ist nur einer der weltumspannenden Schauplätze dieses Romans - zunächst begleitet man Addie nämlich nach Kenia, wo sie trotz zermürbender Reise (wie in den zwanziger Jahren noch nicht anders möglich) ihrer Cousine Bea auf deren Kaffeeplantage zu Hilfe eilt. Addie ist jung, verlobt und unglücklich. 

Als nächstes ist man im New York Ende der Neunziger Jahre, wo Clementine zum Geburtstag ihrer hochbetagten Großmutter Addie hetzt. Clemmie ist jung, soeben nicht mehr verlobt und sehr gestresst. Erschüttert muss sie feststellen, wie gebrechlich ihre geliebte Granny Addie geworden ist - sie scheint sie nicht wiederzuerkennen und nennt sie ständig Bea... 

Geschickt werden die Schicksale der drei Frauen miteinander verwoben erzählt und unweigerlich ist man in dieser absolut spannenden Familiensaga gefangen. Wie stark ist die Haßliebe zwischen den ungleichen Cousinen Addie und Bea - und Frederick, der die ménage à trois perfekt macht? Was will Addie ihrer Lieblingsenkelin beichten und wieviel des dunklen und wohlgehüteten Familiengeheimnisses weiß Stiefvetter Jonathan, genannt Jon und von Beruf Historiker? Welche düsteren Geschichten passierten seinerzeit auf Ashford Park? Und was genau passierte in Kenia? Ein wahrlich bunter Reigen an schillernden Liebschaften, strengen Konventionen und totgeschwiegenen Affären tut sich auf - es macht herrlichen Spaß mitzutanzen; jedes Mal wenn eine Sache klarer wird, schlägt sie Kapriolen und bringt neue Fragen hervor. Das Ende macht alles wieder wett, wird aber nicht verraten! Wunderbar und absolut hinreißend!!