Rezension

Wunderbare und berührende Geschichte mit sommerlichem Flair

Hortensiensommer - Ulrike Sosnitza

Hortensiensommer
von Ulrike Sosnitza

Bewertet mit 5 Sternen

Johanna, selbständige Landschaftsgärtnerin, ist geschieden und lebt alleine in einem großen Haus mit Garten. Aus finanziellen Gründen ist sie gezwungen, die Einliegerwohnung unten im Haus zu vermieten.
Nach einer schlechten Erfahrung mit einer früheren Mieterin entscheidet sie sich nun für den Lehrer Philipp, der alleinstehend ist, als neuen Mieter.
Johanna lebt ganz zurückgezogen für sich, hat sporadischen Kontakt zu ihren Eltern und ihrer Schwester und gibt sich ansonsten mit Kontakten zu ein paar Nachbarn und ihren Kunden zufrieden. Wenn sie in ihrem Garten oder den Gärten ihrer Kunden arbeitet, sie gestaltet, pflegt oder gar neu anlegt, ist sie in ihrem Element.
Schnell ist klar, es muss ein schlimmes Ereignis in Johannas Leben gegeben haben, das sie so verschlossen werden ließ.
Philipp versucht einen freundschaftlichen, nachbarschaftlichen Kontakt zu Johanna herzustellen aber Johanna blockt anfangs nur ab.
Als es dann doch zu gemütlichen Abenden auf der Terrasse kommt, bei denen Philipp beginnt, ihr vorzulesen, taut Johanna langsam auf und beginnt Philipps Anwesenheit zu genießen und Gefühle zu entwickeln.
Doch dann kann sich Philipp endlich ein Umgangsrecht mit seiner kleinen Tochter Klara gegen seine Ex-Frau erstreiten und Klara verbringt Wochenenden bei ihm.
Johanna sieht rot, zieht sich zurück und bricht den Kontakt zu Philipp ab. Man kann schnell erkennen, dass Johannas Geheimnis etwas mit einem Kind zu tun hat, aber was genau passiert ist, erfährt man erst viel später.

Johanna und Philipp sind sympathische Protagonisten, deren Ausarbeitung und Charakterisierung gut gelungen ist.
Perspektivwechsel zwischen den beiden bei der Erzählung bringen jeweils Nähe und tiefe Einblicke in die Gefühle und Gedanken der Protagonisten.
Dabei bedient sich die Autorin eines einfühlsamen und lockeren Schreibstils, der mich schnell mitgenommen hat in die Welt von Johanna und Philipp. Die Themen sind nicht immer leicht sondern auch mal traurig und melancholisch aber es wird an keiner Stelle überzogen oder gar kitschig. Besonders die ernsten Themen behandelt die Autorin sehr gefühlvoll. Ich habe mit Johanna gelitten und war auch mal zu Tränen gerührt, konnte sie aber zu jedem Zeitpunkt gut verstehen und ihren Kummer und ihre Ängste nachvollziehen.
Die kleine Klara lockert mit ihrer kindlichen und erfrischenden, fröhlichen Art viele Situationen auf und sorgt auch für amüsante Momente.
Die vielen schönen Beschreibungen von blühenden und duftenden Gärten und Pflanzen sorgen für eine herrliche sommerliche Atmosphäre und ich hatte den Duft der Blumen förmlich in der Nase und hörte die Bienen summen.

Die Geschichte von Johanna und Philipp hat mich sehr berührt, denn sie zeigt, dass es immer einen Neuanfang gibt und egal wie schlimm das Schicksal es mit einem meint, es gibt immer wieder etwas oder jemanden, der die Sonne zurück ins Leben bringt und viele Gründe, das Leben doch wieder schön zu finden!

Dieses wunderbare Buch empfehle ich gerne weiter, denn es bietet einen schönen Mix aus bester Unterhaltung, nachdenklichen Momenten, sommerlichem Flair sowie vielfältige Themen und Emotionen.
Lesen und genießen!

Fazit: 5 von 5 Sternen

 

Leseprobe

 

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