Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Wunderschön!

Das Herz der Nacht - Fabienne Siegmund

Das Herz der Nacht
von Fabienne Siegmund

7 Tage lang ist es Nacht in Venedig, bis es wieder hell wird und die Nacht vollständig verschwindet. Mit der Nacht verschwindet auch Anisa, die große Liebe des Straßenzauberers Matéo und 6 andere Straßenkünstler. Verzweifelt begibt sich Matéo auf die Suche nach Anisa und findet seinen Weg in den zauberhaften Zirkus Laylaluna. Der Zirkus ist eine eigenartige Traumwelt und sowohl Anisa, als auch die anderen Straßenkünstler, die jeden Abend auftreten, haben keinerlei Erinnerung mehr an ihr Leben außerhalb. Matéo schließt sich dem Zirkus an, aus dem es kein entkommen gibt und versucht trotz der sich ihm entgegenstellenden Hindernisse den Traum zu zerbrechen...

Das Buch hat mich zunächst nur angesprochen, weil es mich an eines meiner Lieblingsbücher, "Der Nachtzirkus", erinnert. Tatsächlich ähneln sich die beiden Bücher in ihrer Kulisse - der einzigartigen, traumhaften und verzauberten Welt des Zirkus. Dennoch ist es der Autorin gelungen etwas ganz eigenes zu schaffen und Fabienne Siegmunds Roman hat mich mehr als nur überzeugt. Die Geschichte sowie die Traumwelt sind in sich schlüssig und lassen einen als Leser mit abtauchen. Das Buch war absolut fesselnd, was nicht zu letzte an dem kreativen und verspielten Schreibstil der Autorin lag, der nichtsdestotrotz einfach gehalten und flüssig zu lesen war. Die Charaktere waren alle einzigartig und geheimnisvoll. Zwar hätte ich vor allem am Schluss noch mehr über das Leben der einzelnen Figuren erfahren, andererseits macht genau das Fehlen an Informationen das Buch so spannend. Ab einem gewissen Zeitpunkt war es tatsächlich auch einfach zu erraten, was der Schlüssel war, nachdem Matéo so verzweifelt gesucht hat. Dennoch konnte man Matéos Handlungen und Schritte jederzeit nachvollziehen und ich habe mich nicht einmal gefragt, warum er denn nicht endlich auf die Lösung kommt, er hat das Rätsel genau zum richtigen Zeitpunkt gelöst. Matéo an sich war ein sehr authentischer Hauptcharakter, wie alle Charaktere hatte er seine Fehler und wurde genau deswegen so sympathisch. Auch die Stadt Venedig fügt sich als Anfangs- und Schlusskulisse wunderbar ins Bild.

Alles in Allem ist das Buch eine gelungene Mischung aus Magie, Träumen, Wünschen, Liebe und Freundschaft und schafft es, den Leser für ein paar Stunden in die Welt des Zirkus zu entführen.