Wunderschön...
Bewertet mit 5 Sternen
Ira hatte einen schweren Autounfall: Er hat bei schlechtem Wetter eine Böschung nicht gesehen und ist durch die Leitplanke einen Abhang hinuntergebrettert, wurde zum Glück von einem Baum gebremst. Nun steckt er in seinem Auto fest, kann sich aufgrund einiger Knochenbrüche nicht bewegen und versucht, die Hoffnung nicht aufzugeben. Dies ist für einen jungen Menschen nicht leicht - doch Ira ist 91 und leidet darunter, dass seine geliebte Frau Ruth schon seit einigen Jahren tot ist. Die Erinnerung an sie hält ihn auch in diesem Moment noch aufrecht.
Die Studentin Sophia hat sich gerade von dem notorischen Fremdgänger Brian getrennt und wurde von ihrer besten Freundin Marcia zur Ablenkung zum Rodeo geschleppt. Dort lernt sie Luke kennen, einen der Reiter. Beide sind sich auf Anhieb sympathisch, verabreden sich und kurz darauf sind sie ein Paar. Doch so glücklich sie auch sind, gibt es immer wieder Momente, in denen Sophia an den Unterschied zwischen ihnen erinnert wird - und sich fragt, ob ihre Beziehung auf dieser Ebene langfristig eine Chance hat.
Soviel sei gesagt: Die drei Personen begegnen sich. Aber dazu sag ich nicht mehr.
Die Geschichte von Ira und Ruth fand ich besonders fesselnd. Ira durchlebt, während er im Auto sitzt, eine Zeitreise von seiner Kindheit über die Jugend, in der er Ruth kennengelernt hat, über den Krieg und seine Heimkehr bis zum Tag von Ruths Tod und der Tatsache, warum er nun diesen Unfall hatte. Seine Erzählungen sind spannend, aufrichtig und an den richtigen Stellen emotional. Zwischendurch braucht man einfach das eine oder andere Taschentuch...
Sophia und Luke sind einfach ein süßes Paar. Auch wenn Luke vom Typ her schon durch das Rodeo und den etwas raueren Umgangston auf der Farm geprägt ist. Allerdings fand ich hier Marcia, Sophias beste Freundin, zwischendurch ziemlich anstrengend bis nervig. Sophia und Luke stellen einen zwischendurch auf die Probe, ich dachte nur: "So kann das jetzt aber nicht bleiben." Wer das Buch kennt, weiß, was ich meine, alle anderen sollten das Buch lesen ;-)
Ein eindeutiger Pluspunkt ist, dass das Buch keiner Reihe angehört. "Kein Ort ohne dich" liest sich sehr flüssig, ich hab mich mehr als einmal geärgert, dass ausgerechnet während der Leserunde die Arbeit mich ständig vom Lesen abgehalten hat. So konnte ich nicht ganz so in das Buch eintauchen, wie es das Buch verdient hätte und wie es auch möglich gewesen wäre. Deshalb mein Tipp: An einem freien Wochenende oder über die anstehenden Weihnachtstage lesen. Und Taschentücher in Reichweite haben!
Fazit: Lesen!!