Rezension

Wunderschön aber auch sehr traurig

Ein ganzes halbes Jahr - Jojo Moyes

Ein ganzes halbes Jahr
von Jojo Moyes

Bewertet mit 5 Sternen

Die selbstbewusste sechsundzwanzigjährige Louisa Clark hat einen eigenwilligen Modegeschmack, einen Freund und einen Job. Sie ist rundum glücklich mit ihrem Leben, wenn auch manchmal das Geld ziemlich knapp ist. Dann wird das Café geschlossen, indem sie arbeitet und sie verliert ihren Job.

Will Traynor sitzt seit einem Unfall im Rollstuhl und findet sein Leben nicht mehr lebenswert. Vor dem Unfall hat er das Leben genossen und die Gefahr geliebt. Nun lebt er wieder bei seinen Eltern und muss als Tetraplegiker (Betroffene können bis auf ihren Kopf, fast nichts mehr bewegen, sind im Prinzip dazu verdammt, Gefangene in ihrem eigenen Körper zu sein) gepflegt werden.

In dieser Situation lernen die beiden sich kennen und Louisa wird Wills Betreuerin. Sie stellt sein Leben auf den Kopf und er bringt sie zum Nachdenken, ein gute Konstellation, die aber beide immer wieder an ihre Grenzen stoßen lässt.

 

"Ein ganzes halbe Jahr" von Jojo Moyes ist ein wunderschöner und sehr emotionaler Roman, der mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen hat. Die Geschichte und der schöne lockere und flüssige Schreibstil haben es mir leicht gemacht, dass Buch innerhalb von zwei Tagen zu lesen.

 

Die Charaktere könnten nicht unterschiedlicher sein, Louisa ist flippig und mit ganz wenig zu frieden. Sie ist ein Familienmensch und unterstützt ihre auch finanziell. Diese Frau muss man einfach gern haben. Will dagegen ist ganz anders, er stammt aus reichem Haus. Vor seinem Unfall war er ein erfolgreicher Geschäftsmann, war vermögend, hatte eine gutaussehende Freundin und von einem mächtigen Bewegungsdrang eingenommen. Er liebte die Gefahr und das dazugehörige Adrenalin. Seitdem er seine Bewegungsfreiheit eingebüßt hat, hält ihm nichts mehr am Leben. Er nimmt nur noch Rücksicht auf seine Familie.

 

Die Frage "Sterbehilfe? Ja oder Nein?" wird in dieser einfühlsamen Geschichte eingehend erörtert. Die Stellungnahme von beiden Seiten macht mich sehr nachdenklich und seitdem habe ich keine eindeutige Meinung, nur eins ist klar, es muss jeder selbst für entscheiden können und dürfen.

 

Fazit:

Meiner Meinung nach ist der Hype um dieses Buch gerechtfertigt, es ist wunderschön und lustig aber auch nachdenklich und traurig. Haltet Taschentücher bereit!!!