Rezension

wunderschön geschrieben

Love Letters to the Dead
von Ava Dellaira

Laurel lebt nach dem Tod ihrer großen Schwester May und der Trennung ihrer Eltern bei ihrem Vater. Mit May hat Laurel nicht nur ihre große Schwester, sondern auch ihr Vorbild, ihre Beschützerin und beste Freundin verloren. Als Laurel im Englischunterricht die Aufgabe bekommt, einen Brief an eine tote Berühmtheit zu schreiben, gibt sie diesen nicht ab. Stattdessen schreibt Laurel nur für sich, es entstehen immer mehr Briefe an verschiedene sorgfältig ausgewählte, bereits gestorbene, Stars. Das ganze Buch besteht aus diesen Briefen, voll mit Laurels Gefühlen und Erlebnissen. Laurel findet auf ihrer neuen Schule neue Freunde und ihre große Liebe Sky, denen sie ihre wahre Geschichte jedoch verschweigt. Laurel, die anfangs alles dafür tut, so wie ihre große Schwester zu sein, findet Brief für Brief immer mehr zu sich selbst.

Alle Charaktere haben eigene, gut durchdachte, Geschichten, die das Buch abrunden. Das Buch ist nicht in Kapitel unterteilt. Auf das Ende eines Briefes folgt der Anfang des nächsten, was den Vorteil hat, dass man nach wenigen Seiten eine kurze Lesepause machen kann um sich alles noch einmal durch den Kopf gehen zu lassen. Meiner Meinung nach ist dies an einigen Stellen auch notwendig, da die Autorin die Geschichte um Laurel in Worte fasst, über die man durchaus länger nachdenken kann.

Ava Dellaira ist es gelungen mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln und mich mehr als nur einmal zu Tränen zu Rühren. Ich musste mich an einigen Stellen zwingen, das Lesetempo ein bisschen herunterzuschrauben, um die mir ausdrucksstarken Zeilen richtig durch den Kopf gehen lassen zu können.

"Love Letters to the Dead" ist wunderschön geschrieben und trotz der wenig "actionreichen" Handlung, oder genau deswegen, ein Buch, das einen so schnell nicht mehr loslässt. Einen halben Stern Abzug gibt es leider trotzdem, da ich es an einigen Stellen etwas langatmig finde.