Rezension

Wunderschön, witzig und voller Phantasie

Das Mädchen, das Weihnachten rettete - Matt Haig

Das Mädchen, das Weihnachten rettete
von Matt Haig

Bewertet mit 5 Sternen

»Weißt du, wie Wunder funktionieren? Wie Rentiere am Himmel fliegen? Wie der Weihnachtsmann in einer einzigen Nacht um die ganze Welt reisen kann? Wie man die Zeit anhalten und Träume wahr werden lassen kann? Durch Hoffnung. So funktionieren Wunder. Ohne Hoffnung gibt es keine Wunder.«

Die 9jährige Amelia hat es nicht leicht im Leben. Sie lebt im London des Jahres 1840, ihre Mutter ist schwer krank und bettlägerig, weshalb Amelia versucht, Geld für den Lebensunterhalt zu verdienen. Als Kaminkehrerin. Eine mühselige, unangenehme und schlecht bezahlte Arbeit. Weil sie sich so um ihre Mutter sorgt, schreibt sie an den Weihnachtsmann, voller Hoffnung, denn schließlich kann er Wunder geschehen lassen. Doch der Weihnachtsmann hat mit ganz eigenen Problemen zu kämpfen, das ganze Fest ist bedroht und er braucht selber Hilfe – am besten von einem kleinen Mädchen, das noch hoffen kann…

 

In dieses Buch habe ich mich gleich von der ersten Seite an verliebt. Eine traumhafte, phantastische Geschichte wird hier erzählt, mit gleichzeitig herzerwärmenden und witzigen Worten eine Umgebung geschaffen, eine Handlung kreiert, in die man gerne eintaucht. Allein schon diese Wichtelwelt! Die Beschreibung von Wichtelgrund im ersten Kapitel habe ich gleich zweimal gelesen, weil ich mich dabei so amüsiert habe.

Im Gegensatz dazu schnürte mir das folgende Kapitel, in dem Amelia und ihre Not vorgestellt werden, den Hals zu. Das arme Mädchen! Und dabei ist sie so liebenswert in ihrer Offenheit und mit ihrem geliebten Kater, den sie „Käptn Ruß“ genannt hat. Schon entsteht Spannung: Wie wird es Amelia ergehen? Wird es Hilfe für sie geben?

Als auch in Wichtelgrund eine schlimme Notlage eintritt und das Weihnachtsfest in Gefahr gerät, mochte ich das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Und ich las weiter, von Trollen, Wahrheits- und Flunkerelfen und von einer Welt, in der das Wort „unmöglich“ ein schlimmer Fluch ist. Die große Rettungsaktion wird zu einer Reise quer durch das Land der Phantasie, in der alles möglich ist, solange man nur hofft…

 

Schon den Vorgängerband („Ein Junge namens Weihnacht“) mochte ich sehr. Hier ist aus dem Jungen schon der echte, wahre Weihnachtsmann geworden, seine Geschichte wird also weitererzählt. Es ist nicht notwendig, dass man zuvor Band 1 gelesen hat, alles Wichtige wird kurz beschrieben, man kann gleich in die Handlung einsteigen. Erneut ist das Buch randvoll mit lustigen, toll gezeichneten Illustrationen, die auf den Punkt treffen und die man einfach gerne betrachtet. Ein roter Einband mit silbernem Glitzer wirkt festlich und ganz und gar weihnachtlich. Bei mir wird das Buch einen festen Platz im Regal mit den Lieblingsweihnachtsbüchern haben!

 

Das Buch ist geeignet zum Vor- und Selberlesen, für Kinder und für Kinder im Herzen. Auch der erwachsene Leser kann viel Spaß mit dem Buch haben, allein schon wegen der kreativen Wortschöpfungen und den vielen phantasievollen Einfällen. Und natürlich sind Themen wie Freundschaft, Einsatz für andere und Nächstenliebe immer wichtig, nicht nur zur Weihnachtszeit.

 

Fazit: Wunderschön, witzig und voller Phantasie. Ich hoffe, es wird noch einen weiteren Band geben!