Rezension

Wunderschöner, zarter Roman über das Wunder der Liebe

Die geheime Sprache der Liebe - Ellen Block

Die geheime Sprache der Liebe
von Ellen Block

Bewertet mit 4 Sternen

Nachdem Lexikographin Abigail in einem Feuer ihren Mann und ihren kleinen Sohn verloren hat, zieht sie in einer Kurzschlusshandlung auf die Insel Chaple Isle, wo ihr Mann in seiner Kindheit schöne Sommer verbracht hat. Dort soll sie sich um einen stillgelegten Leuchtturm und das dazugehörige Wärterhaus kümmern. Was romantisch klingt, wird bald zur mittelgroßen Katastrophe, denn das Haus ist versifft, dazu soll noch ein Geist im Leuchtturm spuken, die Inselbewohner sind eiskalt und ihr Herz ist leer.
Dies ist, auch wenn das Cover und der Klappentext das vermuten lässt, kein Liebensroman - und dann wieder doch. Denn es geht um die Liebe zum Leben, zu dieser kleinen Insel, zu seinen Mitmenschen und schlussendlich auch zu sich selbst. Abby muss lernen, wieder mit sich selbst klarzukommen und die Stärke erlangen, auch mit all den kleinen und großen Widrigkeiten des Lebens umzugehen. Im Grunde passiert in diesem Roman nicht viel, aber für mich war es wie eine tägliche Soap. Ich habe es sehr genossen, das Leben (wenn auch fiktiv) und die immer neuen Freuden und Schwierigkeiten des Alltags von Abby zu verfolgen und war fast schon betrübt, dass auch dies Buch ein Ende hat. Für mich hätte es noch ewig so weitergehen können, denn ich konnte mich so gut in Abby reinfühlen, dass ich fast das Gefühl hatte, selbst das salzige Meerwasser zu riechen und auf der Spitze des Leuchtturms zu stehen.
Ein wunderschöner, tiefgehender und doch nicht beschwerender, zarter Roman über die Kraft der Zeit, über neue Anfänge und alte Wunden, über das Leben im allgemeinen und die Liebe zu sich selbst.