Rezension

Wunderschönes Buch mit interessanter Story. Ein Hingucker!

Die Frau, die so gerne wollte, dass der Roman anders ausgeht - Fabian Vogt

Die Frau, die so gerne wollte, dass der Roman anders ausgeht
von Fabian Vogt

Bewertet mit 4.5 Sternen

Was wäre, wenn dein Leben dafür verantwortlich ist, dass sich die Handlung deines Lieblingsbuches verändert hat? Könntest du dein Leben verändern um ein anderes Ende zu schreiben? Nun, einen Versuch ist es zumindest wert.

Der Klappentext klingt bereits sehr faszinierend.
Und hält man das Büchlein (es hat ein eher kleines Format) erstmal in Händen, ist man erst recht neugierig, welche tolle Geschichte hier so liebevoll zwischen zwei Buchdeckel verpackt wurde. Das Buch (gebundene Ausgabe) ist in einem feuerroten Leineneinband gebunden und außen mit einem weißen Aufdruck versehen. Innen geht das bibliophile Spektakel weiter.
Man erhält nicht nur die Geschichte von Felicitas und ihrem chaotischen Alltag, sondern man darf auch immer wieder Kapitel aus dem Roman Feuerzunge selbst lesen.
Letztere sind in roter Schrift gedruckt und lassen sich so ganz leicht von der in Schwarz gedruckten Erzählung um Felicitas unterscheiden.

Der Sprachstil ist flüssig zu lesen und für Felicitas und ihr Umfeld auf jeden Fall passend.
Die Beschreibung der Feuerkunststücke ist sehr anschaulich und malerisch. Man kann sie sich mit den Funken und der Kitze sehr gut vorstellen.
Nur für die im Mittelalter spielende Geschichte von Nes war die Sprache teilweise etwas modern.
Da die Geschichte insgesamt recht kurz ist, bleibt das wieso und warum meist auch etwas oberflächlich.
Trotzdem fesselt einen die Geschichte sehr schnell. Man will als Leser natürlich wissen, warum sich die Geschichte um Nes verändert und ob Felicitas es schafft sie nochmal zu einem anderen Ende zu wenden.

Auch die Verknüpfung mit der biblischen Erzählung von Pfingsten ist gut gelöst.
Das christliche Thema wird nicht mystifiziert, sondern als anschauliches Beispiel für den Willen und den Mut zur Veränderung erklärt. 
Auch wenn man eher kein religiöser Mensch ist, versteht man was der Autor seinen Lesern mit diesem Beispiel vermitteln will. So können kirchliche Themen auch ein jüngeres Publikum interessieren und fesseln.

Optisch ist das Buch definitiv etwas besonderes und auch inhaltlich weiß es zu fesseln.
Ich kann es daher nur empfehlen.