Rezension

wunderschönes emotionales Buch

Bella Clara - Petra Durst-Benning

Bella Clara
von Petra Durst-Benning

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext: 1906: Clara Gropius kann die Herrschsucht ihres Mannes nicht mehr ertragen und lässt sich scheiden. Sie verliert alles, vor allem das Sorgerecht für ihre Kinder. Mittellos versucht sie, an ihre Ausbildung in der Apotheke ihrer Eltern anzuknüpfen. Doch als geschiedene Frau ist sie ein Skandal. Niemand will sie einstellen, sie wird wie eine Ausgestoßene behandelt. Nur ihre Freundinnen Josephine und Isabelle stehen ihr bei. Und tapfer hält Clara an ihren Träumen fest, sie zieht an den Bodensee und baut sich dort ein neues Leben auf. Mit einer selbstgemachten Creme beginnt es, ihre Schönheitsrezepte finden großen Anklang, schließlich revolutioniert Claras Naturkosmetik die Gewohnheiten ihrer Kundinnen. Aber zu keinem Zeitpunkt trösten Erfolg, Ruhm und die Aufmerksamkeit der Männer sie über den großen Verlust in ihrem Leben hinweg: Clara sehnt sich nach ihren Kindern.

 

Die Protagonistin des Buches Clara, entflieht durch eine Lüge, in der sie sich selbst bezichtigt, die Ehe gebrochen zu haben, aus den zerstörerischen Fängen ihres Mannes, der Preis, den sie dafür zahlt ist hoch, denn ihr wird das Sorgerecht und Besuchsrecht für ihre Kinder aberkannt. Nachdem sie vergeblich versucht, in Berlin eine Anstellung zu finden, beschließt sie an den Bodensee zu ziehen um dort das zu tun, was sie bei ihrem Vater gelernt hat, Cremes und Salben herzustellen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten stellt sich schon bald der Erfolg ein und sie beginnt zaghaft, sich ein neues Leben auszubauen, im Hinterkopf immer noch den Traum, ihre Kinder wiederzusehen. Wie das Schicksal spielt, lernt sie einen Mann kennen, der sie umwirbt um dann, nach sie ihn letztendlich heiratet, sie fast in den Ruin zu führen….

Was mir beim Lesen des Buches wieder klar vor Augen geführt wurde, dass Frauen um die Jahrhundertwende sehr wenig Rechte hatten, eine Frau konnte sich nicht scheiden lassen, außer, dass sie die Schuld auf sich genommen hat. Die typische Frauenrolle war zu funktionieren, Kinder zu gebären und die eigenen Bedürfnisse zu verleugnen.

Auch die Beschreibung des Bodensees und der Stadt Meersburg könnte man fast als Hommage an den Bodensee und die Stadt empfinden, ich kann dem nur zustimmen, der Bodensee und auch die Stadt Meersburg sind wunderschön.

Die Autorin schreibt flüssig, man fühlt und leidet mit der Protagonistin Clara und ein weiteres Highlight des Buches ist die so wunderbar beschriebene Freundschaft zwischen Clara, Isabelle und Josephine, die weit voneinander entfernt leben, aber doch regelmäßig durch Briefe in Kontakt bleiben, alle Möglichkeiten nutzen um sich auch zu treffen, eine jahrelange Freundschaft leben, jede die andere so akzeptiert und respektiert, wie sie ist und in der Not zusammenstehen.

Ein wunderschönes emotionales  Buch, das ich sehr gerne weiterempfehle