Rezension

wunderschönes Epos einer alten Rosengärtnerei

Ein Sommer im Rosenhaus - Nele Jacobsen

Ein Sommer im Rosenhaus
von Nele Jacobsen

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext: Wo liegt das Glück, wenn nicht im Rosengarten?

Nach dem Tod ihres Mannes und dem Auszug der Kinder sucht die Botanikerin Sandra einen Neuanfang für sich. Sie kauft ein altes Gärtnerhaus auf Usedom an der Ostsee, zu dem ein verwilderter, aber einmalig schöner Rosengarten gehört. Doch die Pflege der empfindlichen Pflanzen erweist sich als schwieriger als gedacht, so dass sie den britischen Rosenexperte Julian zu Rate ziehen muss. Der hilft ihr zwar, verhält sich sonst jedoch merkwürdig abweisend. Dann findet Sandra heraus, dass ihr Garten ein Geheimnis birgt – aber um es zu lüften, müssen sie und Julian sich zusammenraufen ...Mit wunderbaren Rosenrezepten zum Nachkochen.

 

Die Protagonistin des Buches Sandra ist in den Vierzigern, Witwe, die  beiden Kinder sind weg auf weit entfernten Universitäten in München und Harvard. Irgendwie ist sie im Umbruch, möchte ihre Wohnung im Hamburger Eppendorf verkaufen und sieht zufällig, dass ein kleines Haus auf Usedom, genau jenes Haus auf Usedom verkauft werden soll, an dem, als sie ihre Sommerurlaube mit ihrem verstorbenen Mann verbracht hat, so oft verbeigelaufen ist und sie beschließt, sich an der Versteigerungsauktion für dieses Haus zu beteiligen und das Glück ist ihr hold.

Sie fährt zusammen mit ihrer Freundin Ulli nach Usedom und beginnt mit der Renovierung des Hauses findet im Garten viele wunderschöne Rosen, die allerdings jahrelang nicht mehr gepflegt wurden und dringendst Rettung durch einen Spezialisten bedürfen, sie schaltet eine Anzeige, auf die sich Julian aus England meldet. In einem alten Vertiko findet sie alte Unterlagen und macht eine überraschende Entdeckung…

 

Der Schreibstil ist flüssig, leicht lesbar und der Roman fliegt, wenn man einmal angefangen hat zu lesen, einfach nur so dahin. Das Cover mit dem Reetdach gedeckten alten Backsteinhaus und den Rosen im Vordergrund ist sehr schön.Die Beschreibungen des Rosenhauses und des Gartens sind bildhaft, der Leser steht zusammen mit der Protagonistin in diesem alten verwunschenen Garten. Man erfährt ein wenig über die Pflege und Veredelung von Rosen und das ist schon ein interessantes Thema.

Der Rosenspezialist aus London, Julian,  wird ein wenig rätselhaft dargestellt, aber das gab der Story eine gewisse Würze. Leider kam das  zu erwartende Ende etwas zu schnell und war mir auch viel zu  deutlich zu viel rosarotes „Rosenkino“.

Im Anhang des Buches finden sich ein paar Rezepte, die ich sicherlich ausprobieren werde, wie die Rosenquarktorte.