Rezension

Wunderschönes, lesenswertes Buch

Unendlich wir - Amy Harmon

Unendlich wir
von Amy Harmon

Bonnie Rae Shelby, eine junge, berühmte Sängerin, will sich nach gerade beendeter Tour von einer Brücke stürzen.
Doch mit Infinity James Clyde, einem herausragenden logischen Denker und Exhäftling, hat sie nicht gerechnet. Dieser spricht die ihm fremde Frau nämlich kurzerhand an, verhindert ihren Suizidversuch und lässt sich dazu überreden, Bonnie auf seine Fahrt nach Westen mitzunehmen.
Damit beginnt eine turbulente Fahrt, während derer Bonnie und Clyde so einiges erleben, Bonnie ein paar interessante Einblicke in die Mathematik erhält und die beiden auch dem Verbrecherpärchen Bonnie und Clyde aus den 1930ern ein wenig auf die Spur kommen.

Amy Harmon legt hiermit nach "Vor uns das Leben" ein weiteres, mitreißend geschriebenes Buch vor, wobei ich sagen würde, dass mir dieses Buch noch ein ganzes Stückchen besser gefallen hat.
Die Charaktere schließt man schnell ins Herz, insbesondere Bonnie muss man einfach mögen und Clyde lässt den Leser Mathematik mal von einer etwas anderen Seite kennenlernen und schätzen. Damit verbunden sind auch einige außergewöhnliche, bemerkenswert schöne Kapitelüberschriften, die ins Auge fallen.
Im Buch wechseln sich zwei verschiedene Erzählperspektiven ab: Zum einen die Ich-Perspektive aus Bonnies Sicht und zum anderen die des personalen Erzählers. Beide sind gut gelungen und lassen die Seiten beim Lesen nur so dahinfliegen.
Dass manches nicht übermäßig realistisch ist, habe ich von Beginn an vermutet, weswegen mein Lesegenuss davon nicht negativ beeinflusst wurde.
Auf der negativen Seite möchte ich lediglich vermerken, dass Bonnie meiner Ansicht nach deutlich eher hätte bewusst sein sollen, dass Kreditkarten und Handys geortet werden könnten, wobei dies für die Geschichte nur von geringer Bedeutung ist.
Auch das Cover ist Geschmackssache. Damit meine ich weniger die Farbwahl, die mir anfangs nicht allzu schön, gegen Ende aber durchaus gelungen erschien, sondern vielmehr den aufgedruckten Schmutz, der meiner Ansicht nach definitiv nicht nötig gewesen wäre.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich kann es jedem absolut empfehlen, der Mathematik gern mal von einer anderen Seite kennen lernen möchte (auch bezogen auf all diejenigen, die Mathe nicht sonderlich mögen). Auch wer einfach nach einer unterhaltsamen, tiefsinnigen, manchmal fast märchenhaften, auf jeden Fall aber wunderschönen Geschichte zum Abschalten sucht, wird bei "Unendlich wir" auf seine Kosten kommen.