Rezension

Wunderschönes Mehrgenerationenbuch

Perlentöchter
von Jane Corry

Bewertet mit 5 Sternen

Jane Corry schrieb uns eine wunderschöne Familiengeschichte vor dem Hintergrund einer Perlenkette, die von Generation zu Generation vererbt wird.

Zugleich können wir den Wechsel des Frauenbildes im Laufe der Generationen vom Ende des 19. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit begleiten.

Louisa wird mit einem Arzt verheiratet, der ihr eine Perlenkette schenkt, die bereits seiner Mutter zur Eheschließung überlassen wurde, also seit Generationen in der Familie ist. 
Louisa schenkt ihm drei Töchter, von denen Rose mit ihrem Mann, einem englischen Kriegsheimkehrer, auf seine Plantage in Borneo auswandert.

Rose und Charles schicken ihre Söhne Roger und Geoffrey einige Jahre später mit dem Schiff nach England zur Schule, doch es wird ihnen noch eine Tochter geboren, Helen.
Bald geht es den Plantagenbesitzern leider schlecht, so dass es wieder zurück nach England geht. 

Helen bekommt zwei Töchter, Caroline und Grace. 

Die Frauen dieser Familie lieben die Malerei, was sie nicht zu allen Zeiten ausleben durften. Außerdem haben sie einen ganz besonderen Schutzengel, der jedoch nicht großes Unheil abhalten kann. 

Ich habe immer wieder mal mitgefiebert, musste mich jedoch auch konzentrieren, um die Frauen nicht durcheinander zu bringen.

Die Autorin versteht es, das Frauenbild bzw. den Wechsel des Frauenbildes im Laufe der Generationen beispielhaft zu schildern.

Besonders schön finde ich, wie sich mit Caroline der Kreis schließt, als sie eine "weise Frau" aufsucht, bei der sie sich richtig aussprechen kann, nachdem sie die Tagebücher ihrer Vorfahrin gefunden hat und auch in ihrer Ehe alles drunter und drüber geht. Sie ist diejenige, die sich endlich auch der Malerei widmen kann.

Von der Verlagsgruppe Randomhouse erfuhr ich: 
Nach ihrem Englischstudium arbeitete Jane Corry für Medien wie The Times, The Daily Telegraph, The Daily Mail und Woman. Sie ist Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrem Mann an der Küste im englischen Devon. Perlentöchter beruht zum Teil auf den wahren Geschichten ihrer Ahninnen, die in Borneo eine Kautschuk-Plantage besaßen. Von ihrer Großtante erbte sie eine Perlenkette, die sie niemals ablegt.