Wundertüte ohne Krimi oder Thriller
Bewertet mit 4 Sternen
Tiere von Simon Beckett, gesprochen von Johannes Steck. Erschienen im Argon Verlag am 26. September 2012. Gekuerzte Ausgabe.
Nigel lebt alleine in seinem Pub und arbeitet als in einem Büro als der Mann, der den Kopierer füttert. Nigel ist zufrieden mit dem Leben das er hat. Geistig zurückgeblieben wuchs er auf mit dem Gefuehl den Erwartungen seiner Eltern nie zu entsprechen auf. Freunde hat er keine aber ein recht seltsames Hobby. Er hat unter dem Pub Käfige in denen er Menschen hält. Menschen die da nicht freiwillig drin sind. Als seine Kollegen erfahren, dass er in einem Pub wohnt, laden sich Cheryl und Karen selbst ein.
Sehr einfühlsam erfahren wir im Laufe der Geschichte wie Nigel aufgewachsen ist und warum er auf manche Dinge so reagiert. Wir erfahren wie Nigel sich fühlt und wie er empfindet, gleichzeitig ist es sehr spannend ob Nigels Hobby auffliegt, und ich kann es nicht leugnen, ich wusste streckenweise nicht mit wem ich mehr Mitleid hatte, den Leuten in den Käfigen oder Nigel. Das muss man als Schriftsteller erst mal hin bekommen.
Die Stimme von Johannes Steck ist einfach nur klasse wenn er Nigel wirklich Leben einhaucht. Jeder einzelne Charakter wird von ihm sehr lebendig gelesen und durch die Stimme ersteht ein Mensch in meinem Kopf. Einfach überragend gelesen.
Das Buch ist ein Roman, kein Thriller, kein Krimi. Es fährt hier eindeutig unter falscher Flagge und Hunter Fans werden arg enttäuscht sein von der Gedankenwelt eines Menschen der etwas unterbelichtet ist.