Rezension

Wundervoll...

Zwillingssterne - Cristina Moracho

Zwillingssterne
von Cristina Moracho

Inhalt: Seit ihrem sechsten Lebensjahr sind sie unzertrennlich. Spielen zusammen. Fallen die Kellertreppe runter. Erst Oliver, dann Althea. Sie zelten im Garten, schwimmen im Atlantik, betrinken sich an Halloween. Küssen sich das erste Mal unter einem Ahornbaum. Er sie; sie ihn. Im Juni. Und als Oliver das nächste Mal aufwacht, ist es August. Während er schläft, fängt Althea an zu rauchen und färbt sich die Haare. Während er schläft, verändert sich alles zwischen ihnen. Und als er aufwacht, ist nichts mehr wie es einmal war. (Quelle: lovelybooks.de)

Meine Meinung: Zwillingssterne zu rezensieren ist wirklich schwer. Nicht nur, weil es nicht die leichteste Kost ist sondern auch, weil ich das Buch manchmal sehr persönlich genommen habe. Was man wirklich zuerst anmerken muss ist die wundervolle Gestaltung des Buches, das ganz in schwarz, weiß und Gold gehalten ist. Es ist ein richtiger Blickfang, wie alle Bücher aus dem Königskinder-Verlag.

Im Buch geht es um Althea und Oliver. Beste Freunde seit eigentlich schon immer. Unzertrennlich, Zwillingssterne. Aber ihr wisst ja, was man über beste Freunde sagt: irgendwann wird es immer mehr. Und das entwickelt sich bei Althea und Oliver nicht so perfekt, wie man es gerne hätte und bringt einige Probleme mit sich. Als wäre das noch nicht schlimm genug: Oliver hat KLS. Das bedeutet, er hat öfter Schlafattacken bei denen er plötzlich ganz müde wird und dann über einen längeren Zeitraum hinweg ununterbrochen schläft und wach gemacht werden muss, um überhaupt etwas zu essen etc.

Diese Thematik hat mich sehr interessiert. Ich habe mehr recherchiert, mich damit auseinandergesetzt und so langsam verstanden, welche Belastung das für Oliver sein muss. Noch dazu kommt die Sache mit Althea, die sich nach einer dieser Schlafattacken komplett verändert hat. Das Schicksal der beiden, besonders das von Oliver, hat mich einfach sehr berührt und man schafft es dadurch ohne große Spannung komplett in der Geschichte zu versinken. Neben der Problematik mit dem KLS kommt auch noch der Aspekt der Liebe hinzu. Und wir sehen außerdem, dass man sich verändert, wenn man erwachsen wird, dass Freunde, die jahrelang unzertrennlich waren plötzlich ganz unterschiedliche Wege einschlagen.

Das Buch gehört sicher nicht zu den Büchern, die leicht zu lesen sind. Es ist wirklich anspruchsvoller und stimmt sehr nachdenklich. Sehr toll finde ich, dass es uns total fesselt ohne dass groß Spannung aufgebaut wird. Der Schreibstil von Cristina Moracho ist sehr angenehm zu lesen und flüssig geschrieben.

Besonders viel Sympathie habe ich mit Oliver aufgebaut. Ich konnte generell immer sehr gut mit ihm mitfühlen, obwohl seine Situation für uns sehr schwer zu verstehen ist. Mit wem ich leider gar nicht gut klar kam, und das sehe ich als kleinen Kritikpunkt an, ist Althea. Sie ist schließlich eine der Protagonisten und ihre Teile haben mich teilweise sehr gestört bzw. ich habe mich ziemlich regelmäßig über sie aufgeregt. Sie ist einfach sehr sprunghaft und für mich sehr schwer durchschaubar. Generell konnte ich mir einfach kein klares Bild von ihr machen.

Ihr fragt euch, ob das Buch etwas für euch ist? Wenn ihr Contemporary lest und gut auf Spannung verzichten könnt. Wenn ihr ernste Themen mögt und für euch nicht immer alles rosarot sein muss. Wenn ihr anspruchsvolle Jugendbücher sucht,

Bewertung: Zwillingssterne verdient von mir 5 von 5 Füchschen. Mich hat das anspruchsvolle Jugendbuch sehr berührt und beschäftigt und die ganze Geschichte fesselt ganz ohne großen Spannungsverlauf aber dafür mit ganz ernsten Themen.

An dieser Stelle möchte ich dem Carlsen Verlag sehr herzlich danken, da sie mir das *Rezensionsexemplar bereitgestellt haben.