Rezension

Wundervolle Lesestunden

Strandfliederblüten
von Gabriella Engelmann

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Eigentlich genießt Juliane ihr Leben. Ihr Beruf erfüllt sie, mit ihrem Freund könnte sie sich eine engere Zukunft vorstellen und auch sonst läuft es recht harmonisch. Zumindest, bis sie unerwartete Erbin eines Leuchtturms und eines Hauses auf einer Hallig wird. Zuerst weiß sie gar nicht, was sie mit dem Erbe ihrer fast unbekannten Großmutter anstellen soll, doch als dann auch noch ihr Liebesleben in Schieflage gerät, beschließt sie einen längeren Aufenthalt auf der Hallig, wo ihr neuer Besitz steht.  Kaum angekommen, verfällt sie dem Zauber des Ortes. Doch bald schon versucht sie, Licht in die Vergangenheit ihrer Familie zu bringen und muss feststellen, dass nicht alles gold ist, was glänzt.

Meine Meinung:
Es ist wieder einer dieser Romane, die einem wunderschöne Lesestunden schenken. Entspannung durch wundervolle Landschaftsbeschreibungen, etwas Spannung durch unvorhergesehene Ereignisse, ein bisschen was fürs Herz und eine Prise Lebensweisheiten runden die Geschichte wundervoll ab.

Man lernt im Laufe der Geschichte ganz gefühlt nebenbei ein bisschen was über Achtsamkeit. Gerade genug, um die Neugier bei Interessierten zu wecken, aber auch wenig genug, um sich für Uninteressierte nicht belehrend anzufühlen. Diese Balance finde ich sehr stimmig und genau das ist es, was ich an dem Schreibstil der Autorin auch so gern mag. Von allem eine Prise ergibt immer eine Geschichte, die absoluten Wohlfühlcharakter hat.

Ich musste am Ende der Geschichte allerdings etwas schmunzeln, als ich das Nachwort las und feststellte, dass es die Hallig, die hier eine Rolle spielt, gar nicht gibt. Ich kenne mich in diesem Bereich so gar nicht aus. Doch die Autorin hat alles so lebhaft geschildert, dass es mir gar nicht in den Sinn gekommen wäre, dass sie diesmal fiktiv ist :) .. und nein, es ist kein wichtiges Geheimnis, das ich hier verrate, keine Bange :)

Die Protagonisten dieses Buches - allen voran Juliane - waren auch wieder gewohnt sympathisch, vielseitig und es machte Spaß, die Zeit mit ihnen zu verbringen. Gerade die Eigenheiten mancher "Ureinwohner" brachten mich doch arg zum lachen, denn man konnte sich diese herbe Art so schön vorstellen nach den Beschreibungen.

Es ist ein vollkommen in sich geschlossenes Buch. Dennoch begegnet man alten Bekannten wieder und freut sich darüber. Es ist aber nicht zwingend notwendig, diese zu kennen, da sie keine Rollen spielen, wo man alle Einzelheiten wissen müsste! Ich finde es nur immer wieder schön, solche Kleinigkeiten zu entdecken. Sie hinterlassen immer ein bisschen das Gefühl, nach Hause zurück zu kehren.

Fazit:
Wie schon erwartet ein weiteres gefühlvoll-schönes Buch der Autorin, in dem man in fast jeder Zeile ihre Liebe zu der Gegend entdeckt, über die  sie schreibt. Liebevolle Charakter-Protagonisten, eine abwechslungsreiche Geschichte und ein bisschen Wissen runden die Geschichte ab und schenken einem Stunden voller Lesefreude.