Rezension

Young Adult muss nicht immer toll sein

Rush of Love - Verführt - Abbi Glines

Rush of Love - Verführt
von Abbi Glines

Bewertet mit 2.5 Sternen

Am Anfang fiel es mir schwer, eine Beziehung zur Hauptfigur Blaire aufzubauen. Ich hatte das Gefühl, dass es der Autorin ähnlich ging, da sie immer wieder erwähnte, dass Blaire eine „Neun-Millimeter-Pistole“ besitzt und ihren Ex-Freund Cain „ziehen lies“. Ich fühlte mich überrumpelt von dem Job, den sie auf einmal hatte. Normalerweise hat man doch wenigstens ein Vorstellungsgespräch oder etwas in der Art, aber Blaire bekommt den Job sofort und fängt Augenblicklich an.
Die Beziehung zwischen Blaire und Rush (den Namen finde ich übrigens total bescheuert!) hat sich für mich so überraschend aufgebaut, dass es einfach nicht authentisch rüberkam. Schon am Anfang, als Rush sie praktisch vor die Tür setzt und sie nichts anderes zu tun hat, als ihn anzuschmachten, war ich leicht irritiert. Abgesehen davon, dass Blaire immer wieder erwähnt, wie sexy Rush ist, kommen die beiden sich nur in kurzen Augenblicken näher, von denen es aber auch nicht zu viele gibt.
Und auf einmal kommt Rush an und sagt Blaire, dass er sie will, es aber nicht geht, bla bla… Ich fühlte mich ein bisschen an Twilight erinnert. Nur schlechter und sinnloser.
Ich habe nichts gegen die eine oder andere erotische Szene, aber irgendwie bestand der Mittelteil des Buches nur daraus. Viel über Gefühle wurde nicht gesprochen. Toll, dass Rush wissen will, von welcher Boyband Blaire früher Fan war, aber die Autorin denkt doch nicht ernsthaft, dass man sich deshalb in einander verliebt?
Überhaupt hat Blaire mich ein bisschen genervt, weil sie sich offenbar unscheinbar und hässlich fand, obwohl alle ihr andauernd gesagt haben, sie sei eine Sexbombe und wunderschön und einzigartig.
Blaires Geschichte mit ihrer Mom hat mich berührt, vor allem tat sie mir leid, weil sie so jung alles alleine durchstehen musste.
Völlig bescheuert fand ich, dass Rush und Blaire einfach so ungeschützten Sex haben. Das war schließlich erst Blaires zweites Mal und meiner Meinung nach vergisst man da bestimmt nicht, zu verhüten.
Das Ende hat mir gar nicht gefallen. Ich konnte Rushs Wandlung nicht ganz nachvollziehen. Und das Dilemma mit dem großen Geheimnis fand ich irgendwie viel zu aufgebauscht. Es hat sich so angefühlt, als habe die Autorin krampfhaft nach einem Konflikt gesucht, um den Leser bis zum Ende bei der Stange zu halten. 

Fazit:
Ob ich den zweiten Band der Serie lese, weiß ich noch nicht. Vielleicht, wenn er mir zufällig mal in die Hände fällt. Weiterempfehlen kann ich „Verführt“ nicht wirklich. Das Buch dient maximal zur Unterhaltung und man sollte keine zu hohen Erwartungen daran setzen.