Rezension

Zauberhaft, bildgewaltig und so viel zu entdecken ...

Nevermoor - Jessica Townsend

Nevermoor
von Jessica Townsend

Bewertet mit 5 Sternen

Morrigan Crow ist ein verfluchtes Kind und muss mit der Last Leben, das ihre Umgebung alle Missgeschicke auf sie abwälzt, aber nicht nur das isoliert sie, sondern auch die Tatsache, dass sie bald sterben soll. An ihren 11. Geburtstag soll ihr Leben schon vorbei sein, aber als die Minuten Richtung Mitternacht immer mehr voranschreiten, klopft es an die Tür und Jupiter North holt sie aus ihren unliebsamem Elternhaus ab und nicht nur das, er bringt sie nach Nevermoor in sein Hotel. Für Morrigan fängt ein neues Leben an, eine neue aufregende Welt, ein ungewöhnliches neues zu Hause, aber auch viele Geheimnisse, die sich nicht offenbaren wollen. Außerdem meldet Jupiter sie zu den Prüfungen der Wundersamen Gesellschaft an und Morrigans Leben dreht richtig auf. Kann sie sich den Aufgaben stellen? Warum hilft ihr Jupiter North? Und welches besondere Talent besitzt Morrigan, um in die Wundersame Gesellschaft aufgenommen zu werden?

Dieses Buch ist mir allein durch sein wunderhübsches Cover ins Auge gefallen, was magisch und zugleich sehr harmonisch zu betrachten ist. Der Inhalt klang auch wirklich toll, aber ich dachte schon wieder ein Kinderbuch und ließ es erst mal in meiner Wunschliste stehen. Als aber dann Verlagspost kam und von Bestseller gesprochen wurde, einer Verfilmung und vielen Übersetzungen, war meine Neugier wieder so aktiviert worden, das ich diesen Drang, ein neues Abenteuer zu entdecken einfach nach Gehen musste. Nun habe ich Nevermoor besucht, und wie es mir dort gefallen hat, erzähle ich euch nun.

Der Prolog lässt uns direkt aufhorchen, denn Morrigans Vater verkündet der Stadt Jackalfax, das seine Tochter tot und er untröstlich ist. Überrascht und verwirrt schlage ich dann das erste Kapitel auf und lerne Morrigan kennen. Ein Mädchen, was gemieden wird, denn ihr Fluch hängt über ihr, wie eine Klette. Alle Unglücke und Missgeschicke werden auf sie zurückgeführt, ist ja auch so schön praktisch einen Schuldigen zur Hand zu haben und so lebt sie ungeliebt und streng isoliert im Haus ihres Vaters. Aber auch dort, stößt sie auf Ablehnung und wartet nur auf den einen Tag, dass doch alles bitte ein Ende hat. Und an ihrem 11. Geburtstag passiert das Unglaubliche. Jemand taucht in ihrem zu Hause auf, gibt sich als ihr Gönner aus und nimmt sie auf eine spektakuläre Fahrt mit zu sich in die Welt von Nevermoor. Tja und hier beginnt für Morrigan das Abenteuer ihres Lebens, eine Achterbahn der Gefühle und die Erkenntnis, dass sie ein neues zu Hause gefunden hat.

Jessica Townsend lässt ihre Geschichte traurig und ungerecht beginnen, ein richtiges Märchen um ein verzweifeltes ungeliebtes Mädchen, was einem zu herzen geht und dann taucht dieser Jupiter North auf. Er ist wirklich eine ungewöhnliche und spannende Figur. Unglaublich komisch, aber auch mit so vielen Geheimnissen bestückt, dass man nicht recht weiß, was genau er für eine Rolle spielt oder welche Pläne er verfolgt, aber sein Charme wickelt alle um den kleinen Finger. Das Hotel ist auch ein interessantes zu Hause, eine kunterbunte Zusammenstellung aus Figuren, die alle besonders sind und eine außergewöhnliche Ersatzfamilie hergeben. Aber auch die Tatsache, dass Jupiter nicht immer mit legalen Karten spielt, lässt Morrigan das eine oder andere Mal ganz schön schwitzen und macht die Geschichte umso spannender und dann haben wir ja noch die Wundersame Gesellschaft.

Wie ihr seht ein prall gefülltes Buch, was viele Entdeckungen parat hält und seine Geheimnisse nur Stück für Stück offenbart. Die Autorin legt dazu noch so eine bildgewaltige Sprache an den Tag, dass die Farben förmlich zwischen den beiden Buchdeckeln hervor quellen. Das Einzige, was ich ein bisschen auffällig fand, waren ein paar Ähnlichkeiten zu Harry Potter, oder vielleicht sind diese auch nur mir aufgefallen, aber Morrigans Abenteuer war so gut neu verpackt, das mich diese Punkte nicht wirklich störten, eher amüsierten. Auf jeden Fall hat mir diese Achterbahnfahrt, aus Magie, Geheimnissen und jeder Menge liebevoller Figuren gefallen. Ach, und die Prüfungen nicht zu vergessen, die nicht nur bei Morrigan für Herzklopfen gesorgt haben, sondern auch mir einiges abverlangten.

Nevermoor ist ein absolut gelungenes magisches Abenteuer und ein Auftakt zu noch viel Größerem, denn Morrigan ist ja erst angekommen und ihr Leben hat dort erst begonnen. Das wird bestimmt noch ein großer Spaß und ich bin sehr gespannt, wie sie diese Geschichte weiterentwickelt.