Rezension

Zauberhafte Idee, schwacher Plot

Der Mann, der den Regen träumt - Ali Shaw

Der Mann, der den Regen träumt
von Ali Shaw

Inhalt

Um den Tod ihres sturmsüchtigem Vaters besser zu verarbeiten, flieht Elsa aus dem hektischen New York ins magische Tunderstown. Ihr Vater war früher öfter dort und Elsa kann bei seinem alten Freund Kenneth unterkommen. Sofort verliebt sie sich in das beschauliche Dörfchen, eingekesselt von vier Bergen und voller Magie. Vögel, die zu Sonnenstrahlen werden, Pferde, die aus dem Wasser kommen und ein Junge, der ein Gewitter in sich trägt.

Nie hätte Elsa gedacht, dass sie fähig wäre, sich zu verlieben. Und dann ausgerechnet in Finn, halb Mann, halb Wolke. Noch ahnt sie nicht, wie gefährlich und zugleich zerbrechlich er ist, wie stark das Gewitter in seinem Inneren. Elsa wagt den Schritt, sie wagt es, ihr Herz an jemanden zu verschenken, der selber keines hat...

Meine Meinung

Ali Shaw hat einen schönen, blumigen Schreibstil, zu dem seine zauberhaften Ideen passen. Die Verschmelzung von Wetter und Fauna, die Morphose von Phänomenen zu Tieren. Vögel aus Sonnenlicht, Käfer aus Regen und ein Mann aus Gewitter, gezeigt durch einen Blitz, geboren von einer Frau. Am besten wirkt die Sprache, wenn Shaw nur beschreibt, in Dialogen wird das blumige schnell gekünstelt und steif.

So schön die Idee ist, so schwach ist der Plot. An Inhalt hapert es etwas, es gibt viele Zeitsprünge, viele ülberstürzte Handlungen und ein wirres Ende. Schlimmer ist aber, dass es keine sympathische Figur gibt. Bis auf Sidney ist zwar keine Gigur wirklich bösartig und gemein, aber alle haben Züge an sich, die sie unsympathisch machen. Sogar die liebenswürdig erscheinende Elsa, die all ihre Sympathy verloren hat, als sie aus einer nicht nachvollziehbaren Laune heraus einen Schmetterling getötet hat.

Die Welt von Shaw ist zwar schön und magisch, leider wird aber nichts erklärt, was sehr schade ist. Am Ende bleiben viele Fragen ungeklärt, vor allem was die Vergangenheit des Dorfes, die Wetterphänomene und die Dorfbewohner angeht. Motiove und Beweggründe bleiben unklar, die Figuren sind zu blass und oberflächlich gezeichnet.

Fazit: eine zauberhafte Idee mit blumigem Schreibstil, dafür leider ein schwacher Plot, der an manchen Stellen hinkt, und zu blassen Figuren.

4 von 5 Punkten

Cover 1 Punkt, Sprache 1 Punkt, Figuren 1/2 Punkt, Plot 1/2 Punkt, Idee 1 Punkt

~*~ Script5 ~*~ 333 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-8390-0146-2 ~*~ Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag ~*~ 18,95€ ~*~ Januar 2013 ~*~