Rezension

Zeitsplitter

Zeitsplitter - Die Jägerin - Cristin Terrill

Zeitsplitter - Die Jägerin
von Cristin Terrill

Bewertet mit 4 Sternen

Was ist Zeit?
Ja, wer stellt sich schon diese Frage, wir leben doch einfach, zumal diejenigen die so alt sind wie ich! Ich mein, welcher Teenager lebt schon nicht einfach in den Tag hinein?
Eben, und genau das tat nicht nur ich...
Bis eines Tages nichts mehr so war wie es eben war. Mein Name ist Marina, und ich musste erkennen, auf unschöne Weise, das Zeit alles andere als ein Fixum ist. Aber damals hab ich von all dem nichts gewusst, machte mir nur sorgen das ich gemocht werde, hab mich in der Sonne der Intelligenz von James gebadet, mich in ihn verliebt und mich über seinen Kumpel Finn aufgeregt.
Tja... So oberflächlich wie das klingt... So war es, so war ich, bis zu dem Tag als  nicht nur mein Leben aus den Fugen geriet und ein schlimmes Ereignis das ganze Drama ins Rollen brachte...
Und ich hab‘s damals nicht genug früh erkannt, ich war blind vor Liebe und als ich es endlich gesehen habe, ja, da war‘s zu spät und ich hab mir geschworen alles zu berichtigen...
Auf unzählige Weisen...

Erster Satz:

Ich starre auf das metallene Abflussgitter in der Mitte des Betonbodens.

 

Meine Meinung

Das Buch fand ich vor ein paar Wochen in meinem Briefkasten als Überraschungspost vom Bastei Lübbe Verlag. Danke an dieser Stelle für dieses Reziex. Ich muss ehrlich gestehen, wenn ich es im laden so gesehen hätte, ich hätte es mir kaum gekauft. Doch dank dem Verlag hab ich es mir dennoch einverleibt und ich bin froh darüber denn es war wirklich super!

Aber nun mehr zum Buch und von Anfang an. Das Cover ist jugendlich frisch, mit einem Gesicht eines, ja was wohl? Genau, einem Mädchen... Ich sag nur noch... Langweilig. Wirklich Leute, ich kann all die Mädchen Gesichter nicht mehr sehen. Aber das sag ich jetzt eh schon eine geraumer Weile... Leider scheinen da die Ideen aus zu bleiben. Nun denn, nur darauf alleine kommst ja nicht an, bei mir auf alle Fälle nicht, ich weiss aber, das es bei vielen eben dennoch genau darauf ankommt. Es eine Kaufsentscheidung ist. Aber der Titel hält was er verspricht... „Zeitsplitter“ trifft es eigentlich ganz genau um was es eben in dieser Geschichte geht. Wobei der Originaltitel auch sehr schön klingt: „All our Yesterdays“.

Zum Schreibstil kann ich sagen das er wirklich locker, flüssig und dennoch sehr atmosphärisch ist. Die düstere Stimmung, die Beklemmung und die Angst kommt da voll zum tragen. Die Autorin hat die Ich-Erzähl-Form gewählt welche das ganze noch viel dramatischer macht. Man ist wirklich gleich im Geschehen drin und die Stimmung kippt auch nie, sie zieht sich bis zum Schluss durch und schwebt immer wie ein Damoklesschwert über der Geschichte.

Ja, die Geschichte... Ich will wirklich nicht zu viel verraten und Spoilern ist auch gar nicht in meinem Sinne, was aber bei der Geschichte echt schwer ist, finde ich, denn es ist alles sehr kompakt und verstrickt. Es geht um Zeitreisen, das kann ich sagen ohne zu viel zu verraten. Marina, James und Finn sind 3 Jugendliche die unterschiedlicher nicht sein könnten. Doch sie sind eng miteinander Verbunden. James ist der bester Freund wo Marina, für sie ist er mehr als dass und Finn ist der beste Kumpel von James. Sie drei sind es die durch James und seine Erfindung durch die Zeit eng verbunden sind und das auf eine äusserst tragische Weise.
Eines Tages passiert etwas schreckliches, etwas das James total aus der Bahn wirft, die eh schon ziemlich instabile ist. Dieses Ereignis treibt James dazu an eine Zeitmaschine zu erfinden, denn er will die Welt zu einem besseren Ort machen, wie Dinge verhindern bevor sie geschehen! Doch in seinem Wahn sieht er nicht mehr klar und wird zu jemandem der mehr als nur gefährlich wird, nicht zuletzt für Marina und Finn und sich selber...

Um dies wieder zu korrigieren versucht Em, alias Marina, mit Finn zurück zu reisen, alles wieder ins Lot zu bringen bevor das ganze überhaupt erst beginnt. Doch die Aufgabe ist schwerer als sie sich das gedacht haben, unzählige Versuche haben sie schon hinter sich, nichts hat das gewünschte Ergebnis erzielt, doch sie geben nicht auf und versuchen es erneut...

Christin Terrill hat mit diesem Buch ein wirklich spannenden und packenden Roman hin gelegt. Er wird zwar als Jugendroman deklariert aber ich denke das auch Erwachsene ihre Freude dran haben werden. Also er eher in das All Age- Genre gehört.
Wie gesagt, es ist ihr gelungen die düstere, bedrückende und beängstigende Stimmung bis zum Schluss aufrecht zu erhalten. Und ich fand es wirklich gar nicht schwer, den Überblick über die verschiednen Ebenen zu wechseln, denn sie sind gut gekennzeichnet. Am Anfang eines Absatzes steht dann immer wer grade dran ist... Bei Marina geht es immer um die jüngere Version der Kids und bei Em immer um die 4 Jahre ältere Versionen, also um die aus der Zukunft.

Die Charaktere sind mir alle ans Herz gewachsen, sie sind so plastisch, ich kann sie vor mir sehen. Ihren Ausdruck in den Augen... Die Sehnsucht nach Frieden, die Angst vor dem was kommt, das Entsetzen über das was passiert... Alles zum greifen nahe. Ein rund um gelungenes Werk wie ich finde und allen nur zu empfehlen ob jung oder alt, ob Mädel oder Jungs. Ich wünsche viel Spass beim lesen!
 

Fazit:

Beklemmend, düster, dramatisch, phantastisch