Rezension

Zeitverschwendung

Die Gilde der Schwarzen Magier - Die Rebellin, 6 Audio-CDs
von Trudi Canavan

Bewertet mit 1 Sternen

~~Mein erster Buchverriss 2017. Nicht, dass ich mich darüber freuen würde, im Gegenteil, denn dieses Buch war einfach nur von Anfang bis Ende ein Ärgernis :-(!

Inhalt:

Sonea lebt in den armen Hüttenvierteln von Imardin. Während der sog. Säuberung, die jedes Jahr einmal in der Stadt durchgeführt wird, um diese von den Bettlern und sonstigem Gesindel zu befreien, schließt sich Sonea einer kleinen Rebellengruppe an, die sie noch von früher her kennt. Als sie einen Stein wirft und dieser den Schutzschild der Magier durchdringt - etwas, das eigentlich unmöglich sein dürfte -, flieht Sonea, denn sie hat Angst. Jeder hat Angst vor den Magiern. Von nun an beginnt eine wirre Flucht durch die Unterwelt der Stadt, beherrscht von den Dieben, die durchaus ein Interesse daran haben, ein mit Magie begabtes Mädchen unter den Ihren zu wissen. Derweil suchen die Magier fieberhaft nach Sonea, ist es doch noch nie vorgekommen, dass jemand aus den unteren Gesellschaftsschichten Magie wirken kann ...

Meinung:

Zum Glück hatte ich lediglich das auf etwa 7,5 Stunden gekürzte Hörbuch auf den Ohren. Wäre es länger gewesen oder hätte ich diesen Schund gar lesen müssen, ich bin mir sicher, ich hätte die Geschichte entnervt abgebrochen. So habe ich allerdings tapfer bis zum Ende durchgehalten - belohnt wurde ich jedoch nicht.

Zuallererst ist das Buch gähnend langweilig. Das liegt nicht allein daran, dass die Charaktere kaum beschrieben oder gar ausgearbeitet wären (dazu komme ich gleich noch), sondern daran, dass es Null Spannung gibt. Wirklich Null! Die gesamte erste Hälfte des Buches handelt davon, dass Sonea sich an den verschiedensten Orten versteckt, nur um in regelmäßigen Abständen ihr Quartier wechseln zu müssen, entweder weil die Magier ihr auf die Spur kommen oder weil sie ihr Versteck abfackelt. Ansonsten passiert - erraten, NICHTS! Die 2. Hälfte des Buches widmet sich dann dem Erstkontakt mit den Magiern und ihrer Universität. Sonea wird wie ein verängstigtes Äffchen behandelt, das auf keinen Fall mit anderen Magiern in Kontakt treten darf (außer mit dem, der sie gefangen - das Wort wird tatsächlich benutzt - hat), weil sie sonst kein Vertrauen aufbauen kann. *kopfschüttel* Das war es eigentlich auch schon. Gut, es gibt noch eine Mini-Intrige zum Ende hin, die sich aber genauso schnell auflöst, wie sie gesponnen wird. LANGWEILIG!

Die Charaktere können leider auch in keinerlei Hinsicht punkten. Die Autorin vermag es nicht, eine angemessene oder gar lebhafte Beschreibung ihrer Figuren zu bieten. Bis zum Ende weiß ich nicht, wie Sonea aussieht oder wie alt sie überhaupt ist. Das gleiche trifft auf die übrigen Personen zu. (Was dagegenbeschrieben wird, sind Räume! Aber auch nur in der Art, dass man als Leser erfährt, ob sich rechts, links, an der Wand, hinten, vorne usw. irgendwelche Gegenstände befinden.) Sämtliche Charaktere sind zweidimensional und austauschbar, keiner hat auch nur im Mindesten mein Interesse geweckt, so dass ich mehr über ihn erfahren wollte.

Und dann all diese Unstimmigkeiten. Da ist z.B. diese Säuberung. Warum wird sie überhaupt durchgeführt, wenn alle Ausgewiesenen doch sowieso nach höchstens einer Woche wieder in der Stadt zu sein scheinen? Und die Diebe unterwandern sowieso jeden Zugriff. Einerseits wird erzählt, wie arm und dünn Sonea ist, andererseits aber hat sie ein Säckchen Münzen an ihrem Gürtel, und ihre Tante und ihr Onkel verdienen ganz ordentlich (für die Unterschicht). Isst das arme Mädchen nichts? Oder frönt sie irgendeinem Diätwahn??Ganz furchtbar empfand ich aber den Widerspruch, dass Sonea über magische Kräfte verfügt und auch weiß, was sie damit anfangen würde (nämlich die vielen kranken Armen in ihrem Hüttenviertel heilen), dass sie sich aber partout weigert, in der Universität zu bleiben, um ausgebildet zu werden. Wie doof ist das denn??? Spätestens durch Rothen müsste sie doch begriffen haben, dass die Magier keine Monster sind. Und so geht es leider in einem fort.

Auch der Sprachstil lässt zu wünschen übrig. Ständig wird gegrinst, gekichert, das Herz setzt einen Schlag aus etc. Vieles wiederholt sich, der Satzbau ist einfach, die Wortwahl sehr gering. Simpel.

Fazit:

Für mich war dieses Hörbuch leider die reinste Zeitverschwendung. Von einem echten Plot mit lebendigen Figuren kann an keiner Stelle die Rede sein, Spannung sucht man vergebens. Für mich ist die Reise an der Seite Soneas definitiv vorbei (es gibt tatsächlich noch 5 Folgebände!!).

1 von 5 Sternen