Rezension

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Ziemlich übertrieben

Weil ich Layken liebe
von Colleen Hoover

Bewertet mit 3 Sternen

Ich fand das Buch zwar sehr gut zu lesen und hatte es auch relativ schnell durchgelesen war aber im Grunde nicht wirklich begeistert von dem Buch (sorry....).

Es war einfach SO extrem auf (meiner Meinung nach künstlich an den Haaren herbeigezogene) Dramatik gebürstet, das ich wirklich unzählige Male beim lesen gesagt habe: man kann es auch übertreiben !!

Was ich als wirklich dramatisch und furchtbar habe gelten lassen war:
 

- der Tod von Wills Eltern
- der bevorstehende Krebstod von Laykens Mutter
- der dem Buch vorausgegangene Tod von Laykens Vater

Aber das ganze Gewese drumrum???? Da gab es im Buch haufenweise Dramatik wo gar keine sein bräuchte......und das ging mir dann wirklich gewaltig auf den Senkel.
Zum Beispiel wird doch ziemlich am Anfang des Buches, als Layken und ihr Bruder sich zum ersten Mal zu ihren neuen Schulen aufmachen im Buch geschrieben, das es dort viele Schulen gäbe, im Gegensatz zu dem Ort aus dem Layken hergezogen ist. Warum wechselt Layken also nicht die Schule, als sich herausstellt das an dieser Schule Will nunmal Lehrer ist???? Das würde den ganzen ja schon etwas Zündstoff nehmen, immerhin wäre er dann nicht ihr Lehrer (was er ja sowieso nur noch ein Jahr ist). Nöööö - man muß natürlich das worst case scenario durchziehen , an genau dieser Schule bleiben und auch noch den Kurs durchziehen........

Dann Wills "heldenhaftes" Verantwortlich-Sein für seinen kleinen Bruder.......seitenlanges rumlamentieren das er ja für den Jungen sorgen muß, seine Familie sein muß, weil Mama und Papa ja tot sind, er deshalb den Job braucht usw. usw.
HALLO??? Will und sein Bruder haben Großeltern, die den kleinen Jungen auch sofort aufgenommen haben (und zu denen auch weiterhin regelmässiger Kontakt besteht). Und warum musste der kleine Junge aus dem stabilen Umfeld der Großeltern jetzt unbedingt rausgerissen werden??????????? Weil der Kleine rumgejankt hat, das er zu Will will????? Ich kann das NULL nachvollziehen...... das man da dann nicht GEMEINSAME Lösungen findet und das vernünftige tut, den Jungen bei den Großeltern aufwächsen lässt , zumindest bis man seinen Beruf/Ausbildung und Co. geregelt bekommen hat , aber eben engen Kontakt hält. Himmelherrgottnochmal der Junge hat doch Familie...... dieses "ja ich MUSS ja blabla" hätte für mich Sinn ergeben , wenn es keine Familie gäbe, die sich kümmert, sondern der kleine Bruder im Heim oder bei irgendwelchen Pflegeeltern gelandet wäre...... aber doch nicht SO !!!
Will kann doch nicht den kleinen Bruder aus einem gesicherten, stabilen Umfeld (Großeltern) rausnehmen und zu sich nehmen, dann aber ewig rumjammern das er ja die Verantwortung hat...... da verstehe ich aber auch die Großeltern nicht , das sie da kein Veto eingelegt haben. Das Theater müsste ja nun wirklich nicht sein.

Ebenso Laykens Getue später ,das unbedingt sie selber ihren Bruder Kel nach dem Tod der Mutter zu sich nimmt (sie macht damit quasi Will nach !!). Du liebe Zeit, die Freundin der Mutter will ihr den Bruder doch nicht wegnehmen........ es ist doch wohl das vernünftigste das der Kleine möglichst gut versorgt und sicher ist und sie selber erstmal ihren Kram geregelt haben muß, bevor sie anständig in der Lage ist die Verantwortung zu übernehmen (zumal sie ja - ebenso wenig wie Will wenn man es genau nimmt - WIRKLICH darauf angewiesen ist es SO im Alleingang zu tun, da kein "landen im Heim" zur Debatte steht...). Ich finds da in beiden Fällen eher unmöglich die Beiden da ihren Kopp durchsetzen zu lassen (wären keine anderen Möglichkeiten als Fürsorgesystem vorhanden, sähe das natürlich ganz anders aus, aber diese beiden HABEN Unterstützung , wenn sie es denn mal einsehen und annehmen würden)

Die Poetry-Slams fand ich super. Aber von Will fand ich es schon recht doof, das hingehen zu so einer Abend-Veranstaltung als Pflicht für das Bestehen vom Kurs zu machen  . Das kann im Grunde auch gar nicht durchgezogen werden (hoff ich mal). Dafür das er ja soooooo verantwortungsvoll und vorbildhaft sein muß ,um nur ja seinen Ruf nicht zu gefährden in Hinsicht darauf, das er den Bruder behalten darf, tanzt er als Lehrer dann aber doch ganz schön aus der Reihe. Wie passt das?

Auch wenn viele Kel und seine Rückwärtstage so süß fanden...... ich fand ihn regelrecht nervtötend damit. Vor allem das er diesen Quatsch ständig ernsthaft durchzieht, da müsste echt mal jemand ein Machtwort sprechen. Spätestens beim "Heute ist mein Rückwärtstag . Der Pizzamann soll meine Pizza rückwärts belegt backen" hört der Spaß doch nun echt auf. Irgendwo muß auch mal Schluß sein. Das muß man doch als Mutter und große Schwester nicht auch noch unterstützen, sondern solchen übertriebenen Macken auch mal definitiv Einhalt gebieten....

Band 2 werd ich mir aber sicherlich ausleihen um zu wissen, wie es weitergeht (und ob es so übertrieben bleibt....)