Rezension

(Zu) Ernste Liebesgeschichte

Die Liebe ist (k)ein Spiel (Liebe, Chick-Lit, Sports-Romance) - Saskia Louis

Die Liebe ist (k)ein Spiel (Liebe, Chick-Lit, Sports-Romance)
von Saskia Louis

Bewertet mit 3 Sternen

Würde man mich fragen, wofür Saskia Louis in meinen Augen stehen würde, dann würde ich diese Eigenschaften nennen: humorvoll, intensiv, dramatisch und sexy. Im Bereich der Liebesgeschichten sind das sicherlich Must-haves, aber Saskia Louis hebt sich dann doch deutlich ab, da sie den Humor auf eine einzigartige Weise bedienen kann. Er ist nicht plump, sondern gibt der Geschichte Pfeffer und einige lauthalse Lacher.

Daher war ich sehr überrascht, als ich feststellen musste, dass dieser besondere Humor in „Liebe ist (k)ein Spiel“ im Verhältnis sehr heruntergefahren wird und das liegt in aller erster Linie an den Hauptfiguren. Beide, also Sam und Chloe, haben uns in den zwei Vorgängerbänden und der dazugehörigen Novella bereit begleitet. Ihre gemeinsame Geschichte wurde bereits angedeutet und dieser Band gab uns Lesern nun die Möglichkeit tiefer in ihre Geschichte einzutauchen. Eben weil sie keine Unbekannten waren, konnte man schon ahnen, dass dieser Band viele ernste Themen enthalten wird, dafür wurde Sam zu ernst und steif und Chloe zu nah am Abgrund präsentiert.

Genau dieser Eindruck bestätigt sich innerhalb der Geschichte. Beide haben unheimlich traumatische Vergangenheiten, die sie als Menschen sehr geprägt haben, natürlich auch positiv, aber überwiegend auch negativ. Diesen negativen Ballast gilt es in diesem Band aufzuräumen. Angesichts all dieses dramatischen Potenzials war mir eigentlich klar, dass Humor hier an einigen Stellen wirklich fehl am Platze gewesen wäre und daher verzichtet die Autorin mit Fingerspitzengefühl darauf. Als eigenständige Figuren sind Sam und Chloe wirklich großartig charakterisiert. Ihre Handlungsweisen sind auf Grund ihrer Vergangenheit absolut nachvollziehbar. Hier wurde psychologisch auf hohem Niveau gearbeitet. Dementsprechend wird dann auch eine Liebesgeschichte erzählt, die sich wunderbar um diese Problematik herumentwickelt.

Und dennoch kann ich mich einfach nicht des Gefühls erwehren, dass ich keinen typischen Saskia-Louis-Liebesroman gelesen habe. Hinzu kommt, dass Baseball (was durch die Titulierung nun mal ausgeschrieben ist) kaum eine Rolle spielt. Klar, es wird gesagt, dass die Saison vorbei ist, aber dennoch fand ich es immer toll, wie auch die Dramatik des Baseballsports in die Geschichte eingebunden wurde. Dann bleibt ein weiterer Aspekt, dass die gemeinsame Vergangenheit der beiden Hauptfiguren angedeutet wird, aber so richtig konsequent werden wir nicht Zeuge davon. Folglich ergeben sich für mich folgende Kritikpunkte: zu wenig Humor, kaum Baseball, Lücken in der Geschichte.

Fazit: Wäre „Liebe ist (k)ein Spiel“ eine Liebesgeschichte einer mir unbekannten Autorin würde ich vermutlich Daumen hoch machen, da nachvollziehbare Charaktere und eine schöne Liebesgeschichte geboten werden. Aber da Saskia Louis dahinter steckt, schwingt ein bisschen Enttäuschung mit, da das bestimmte Gefühl, das sie als Autorin trägt, nicht rüberkommt. Ich hoffe, dass ein Folgeband mich wieder restlos überzeugen kann.