Rezension

Zu hohe Erwartungen ?

Das Fest des Windrads
von Isabella Straub

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Zwei Menschen, die gegensätzlicher nicht sein könnten und deren Lebenswege sich trotzdem kreuzen werden.

Greta ist eine Wiener Managerin, die nur eines im Sinn hat, ihre Karriere und Jurek ein erfolgloser und mutloser Taxifahrer, der in einer tiefen Lebenskrise zu stecken scheint.
Doch als Gretas, mit ihrem Zug mitten in der kleinen Provinz Oed liegenbleibt, trifft sie auf Jurek, einen philosophischen Taxifahrer, dessen Leben so anders verlaufen ist, als er es sich erhofft hatte.
Durch diesen Zufall scheinen sich die Lebenswege von Greta und Jurek gekreuzt und miteinander verbunden zu haben, doch schon bald müssen sich beide eingestehen, dass sie ganz andere Verstellungen vom Leben haben.

Meinung:
Leider konnte mich dieses Buch so gar nicht von sich überzeugen, da ich eine tiefgehende Geschichte über das Leben und den Sinn des Lebens erwartet habe, bekommen habe ich eine Geschichte, die sich mehr an der Oberfläche des Lebens abgespielt hat.
Eigentlich erscheint die gegensätzliche Paarung zwischen einem provinziellen Taxifahrer und einer karrierebezogene Managerin sehr vielversprechend und reizvoll, da sich daraus durchaus spannende Dialoge und Ansichten über das Leben ergeben können, doch leider wurde aus diesem Potential, nicht alles herausgeholt.
Die Geschichte bleibt bis zuletzt auf einer eher oberflächlichen Basis und der Vordergrund der Geschichte scheint den profanen Problemen wie dem Midlife-Blues gesichert zu sein, da sich die Geschichte nur selten in die tiefen und berührenden Stellen des Lebens entwickelt.
Ein Pluspunkt ist die literarisch hochwertige Schreibqualität des Buches, durch die die Geschichte über weite Strecken getragen wird.
Auch hat die Geschichte durchaus einige amüsante und charmante Stellen, die mir während des Lesens sehr viel Freude bereitet haben.
Die Charaktere im einzelnen, sind in meinen Augen eigentlich typische Stereotypen, die einfach deutlich überspitzter zu Blattpapier gebracht wurden. Und hier liegt ein weiterer Kritikpunkt.
Zwar kann ich die überspitzte Darstellung in weiten Teilen nachvollziehen und dennoch verlieren die Charaktere dadurch ihre Glaubwürdigkeit und ihren Tiefgang und somit verlor ich meinen Bezug zur Geschichte.

Fazit:
Da ich einen tiefgehenden Roman erwartet hatte, konnte mich diese Umsetzung, eines leichten fast schon satirischen Romans nicht von sich überzeugen. Dennoch hat die Geschichte einige gute Ansätze und durchaus viel Charme und humoristische Stellen.
Dennoch waren mir die Charaktere zu einseitig dargestellt und zeigten für innerhalb der Geschichte zu wenig Entwicklung.
Ein Buch welches mich leider nicht erreichen konnte und das bei mir auf Distanz blieb.