Rezension

Zu humorlos, zu 08/15

Du bist nie allein - Nicholas Sparks

Du bist nie allein
von Nicholas Sparks

Ja, ich gebe es zu, ich habe mich bisher immer davor gedrückt, Romane von Nicholas Sparks zu lesen. Mir schien es, als könne ich diese Art von Liebesroman nicht ertragen. Aber was wäre ich für ein Buchblogger, wenn ich es nicht doch versuchen würde?

Außerdem hatte ich das Glück, mit 'Du bist nie allen' einen Titel zu erwischen, in dem sich Nicholas Sparks als Thrillerautor versucht. Und das sorgt für Spannung. Wirklich, ich habe es geradezu verschlungen, weil es mich so mitgerissen hat. Natürlich arbeitet er mit gähnend langweiligen Klischees (ich sag nur 'schlimme Kindheit'), aber es ist spannend.

Die Liebesgeschichte allerdings ist genauso wie ich sie erwartet habe: schwülstig, vorhersehbar, langweilig. Lachen musste ich wegen der Umschiffung anstößiger Szenen, um Himmels willen, wie puritanisch. Und hach, wie romantisch - mir wurde leicht übel.

Zum Teil fand ich es interessant, weil der Autor in eine mystische Stimmung geriet, die er aber leider nicht ausbaute, das hätte mir nämlich gut gefallen.

Stilistisch ist dieses Buch nichts besonderes, einfache, kurze Sätze, keine philosophischen Ansätze, keine Schnörkel. Ich glaube, das macht den Reiz der Bücher aus: Es ist was für's Gemüt, stellt keine Ansprüche an den Leser, er muss nicht einmal mitdenken und raten. Leichte Kost für Leser ohne Anspruch. Mir war es zu einfach. Und zu humorlos. Und überhaupt.

Fazit?
Definitiv mein erster und letzter Roman von Nicholas Sparks, denn trotz einer zuweilen spannenden Unterhaltung fehlte mir der Charme.