Rezension

Zu konstruiert und unglaubwürdig

DIE WAHRHEIT
von Melanie Raabe

Da mir Melanie Raabes erster Psychothriller "Die Falle " ganz gut gefallen hatte, habe ich mich auf diesen neuen Thriller von ihr total gefreut.

Die Story ist flüssig erzählt. Melanie Raabe erzählt in kurzen Kapitel aus der Ich-Perspektive von Sarah, über die wir durch ihre Gedanken und Rückblicke auf ihre Beziehung zu  Philipp sehr viel erfahren. Der Fremde kommt in kurzen Abschnitten auch zu Wort. Er bleibt jedoch bis zur Auflösung sehr mysteriös.
 
Übermäßig spannend ist dieser "Thriller" nicht. Man könnte das Buch einen "Spannungsroman" nennen, Thriller ist hier zu hoch gegriffen.

Zwar wird Sarah von Seite zu Seite immer rätselhafter, man hat das Gefühl, sie hat etwas zu verbergen und rätselt, ob sie Schuld am Tod ihres Mannes hat oder ob mit ihr sonst etwas nicht stimmt, doch die Rückblicke in das Leben mit Philipp und Sarahs Gedanken sind stellenweise etwas langatmig. Melanie Raabe bietet dem Leser verschiedene Möglichkeiten an zu raten, wer denn der Fremde sein könnte, die alle dann wieder sehr schnell verworfen werden.

Die Auflösung hat mich überhaupt nicht überzeugen können. Die ganze Geschichte wirkt zu konstruiert. Im Rückblick auf das ganze Buch werden viele Ereignisse und Reaktionen noch unglaubwürdiger. Ich möchte nicht spoilern, aber z. B. eine beste Freundin weiß alles über die eigene Person, auch über das Verhältnis Sarahs zur Schwiegermutter.

Kommentare

Bücherwurm68 kommentierte am 12. Oktober 2016 um 10:37

Dem kann ich nur zustimmen, leider.Irgendetwas fehlte mir in diesem Buch, das sogennante "etwas"

 

habe Melanie Rabe auf einer Lesung kennengelernt: sie ist eine sehr symphatische, nette, natürliche junge Frau. ( nur so am Rande mal erwähnt :-) )