Rezension

Zu oberflächlich

Das wirst du bereuen - Amanda Maciel

Das wirst du bereuen
von Amanda Maciel

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:

Als Emma sich an Saras Freund Dylan ranmacht, beginnt Sara mit ihrer besten Freundin Brielle fiese Pläne gegen Emma zu schmieden. Was mit Beleidigungen und Anfeindungen auf Facebook anfängt, wird schnell zu Mobbing-bis Emma sich umbringt. Nun stehen Sara und ihre Freunde im Zentrum der Anfeindungen. Sara kann dies nicht verstehen, schließlich hat Emma es geradezu provoziert, doch dies ist nicht, was die Medien von ihr hören wollen….

Meine Meinung:

Ich bin echt mit zwiespältigen Gefühlen aus diesem Buch rausgegangen: Viele Ansätze fand ich richtig gut, oft hat es jedoch sehr an der Umsetzung gemangelt. Das fängt schon beim Cover an. Zwar finde ich es nicht schlecht, die pinke Schrift sticht echt ins Auge, allerdings lässt es mal so gar nicht auf den Inhalt schließen. Und es mir zu schlicht, man bekommt keinen Eindruck, worum es in dem Buch geht.

Das Hauptthema Mobbing wurde an vielen Stellen gut dargestellt, besonders die Auswirkungen, jedoch fand ich das Mobbing an sich ziemlich stark verharmlost und auch unrealistisch. Ich meine, das Opfer, Emma, wird von der Protagonistin eigentlich meist nur als „Schnalle“ bezeichnet-hier hat es mir einfach an Variationen des Mobbings gefehlt. Ja, es gibt auch ein paar Angriffe anderer Art, aber „Schnalle“ sehe ich jetzt nicht gerade als die ultimative Beleidigung an. An diesen Stellen hat das Buch auf mich gewirkt, als ob es für 10 oder 12 Jährige gedacht wäre, so kindlich hat das Mobbing auf mich gewirkt. Vom Thema hingegen ist das Buch ganz klar etwas für ältere, Jugendliche im Alter von 14 bis 18 und auch Erwachsene.

Des Weiteren hätte ich gerne auch nicht nur Saras Gefühle und Gedanken kennengelernt. Sie hat auf mich die meiste Zeit einen eher oberflächlichen und naiven Eindruck gemacht, schien keine Reue zu empfinden und auch nicht zu verstehen, was sie eigentlich mit ihrem Mobbing angerichtet hat. Außerdem schien sie kaum eine eigene Meinung zu haben und sehr von ihrer Freundin Brielle abhängig zu sein. Diese war ein richtiges Biest-echt fies! Sie wurde als „Hauptmobberin“ Emmas dargestellt und ehrlich gesagt konnte ich nicht verstehen, was in ihr vorgeht. Sie ist total heftig gegen Emma vorgegangen, angeblich nur wegen Sara, jedoch hat sie diese gleichzeitig auch sehr mies behandelt. Als beste Freundin hätte ich sie nicht gerade angesehen. Aber diese Abhängigkeit von Brielle, dass Sara ihr einfach alles nachmacht, fand ich sehr gut dargestellt. Trotzdem hätte ich gerne mal was aus Brielles Sicht, oder noch besser, aus der Sicht von Emma, erfahren. Ein Brief von ihr oder Ähnliches wäre interessant gewesen, schließlich wird sie als Mädchen, das leicht zu haben ist, dargestellt, wie es dazu gekommen ist, hat man jedoch nie erfahren. Hier wären ein paar Hintergründe echt nützlich gewesen.

Wirklich gut fand ich hingegen den Schreibstil und die Kapitelaufteilung. Vergangenheit und Gegenwart wechseln sich ab, und so ist erst ganz spät klar, was wirklich genau passiert ist, die Hintergründe um Emmas Tod klären sich erst sehr spät auf. Insgesamt hat mir jedoch der Teil, der in der Vergangenheit gespielt hat, deutlich besser gefallen. Die Charaktere sind besser dargestellt und ihre Pläne bleiben gleichzeitig lange unklar. Besonders Saras Freund Dylan fand ich sehr undurchsichtig, ich war mir die ganze Zeit über nicht sicher, ob er Sara nur benutzt oder wirklich etwas von ihr will, ähnlich auch bei Brielle. So war vieles hier gar nicht vorhersehbar, es gab immer wieder ungeahnte Wendungen. Die Gegenwart hingegen wurde meiner Meinung nach sehr unrealistisch dargestellt, besonders die große Aufmerksamkeit der Medien fand ich reichlich übertrieben. Mir war es wirklich ein Dorn im Auge, das diese damit begründet wurde, dass Emma reich und schön war. Ich meine, eine oberflächlichere Begründung gibt es kaum, oder? Solche Stellen haben mich einfach genervt!

 

Fazit:

Gut zu lesen, allerdings hat es mir bei diesem brisanten Thema oft an Tiefe gefehlt. Viele Darstellungen haben auf mich widersprüchlich gewirkt, trotzdem finde ich das Buch für Jugendliche im Alter von 14 bis 18 sehr lesenswert, alleine schon wegen dem Thema Von mir gibt es allerdings nur 3 von 5 Punkten.